Die Potenzialanalyse-Kommission stellt ihr Attributesystem vor
In der vorigen Woche (12. März) hat die Potenzialanalyse-Kommission (PotAS-Kommission) mit ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Urs Granacher das Attributesystem der Öffentlichkeit vorgestellt. Die PotAS-Kommission als Teil des Prozesses der Spitzensportförderung, einem wichtigen Handlungsfeld der Leistungssportreform, entwickelte das Attributesystem unter Einbeziehung verschiedener Perspektiven. Dazu zählten u. a. Rückmeldungen der Bundessportfachverbände, eine Athleten- und Trainerbefragung sowie die ständige Rückkopplung mit den Auftraggebern, dem Bundesministerium des Innern (BMI) und dem Deutschen Olympi-schen Sportbund (DOSB).
Mehr als 80 Gäste, darunter Verbands- und Pressevertreter sowie Mitglieder des Sportausschus-ses im Deutschen Bundestag, waren der Einladung der Kommission zur Pressekonferenz gefolgt. Im barocken Ambiente des Auditorium Maximum der Universität Potsdam nutzten die Teil-nehmer die Gelegenheit, sich über die aktuellen Entwicklungen und Ergebnisse der Arbeit der PotAS-Kommission zu informieren.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Robert Seckler, Vizepräsident der Universität Potsdam, erläuterte Prof. Dr. Urs Granacher im Rahmen seines Eröffnungsvortrags die Ergebnisse der Kom-missions-Arbeit und dabei insbesondere die Entstehung des Attributesystems.
Im Anschluss stellten die Beteiligten des Prozesses ihre Positionen zu PotAS dar und beantworteten grundlegende Fragen zum System und dem weiteren Vorgehen. Dazu nahmen neben Prof. Dr. Granacher auch die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der Kommission, Dr. Mir-jam Rebel und Reinhard Wendt, auf dem Podium Platz. Ebenso waren die Auftraggeber in Per-son von Ralf Göbel, ständige Vertretung der Abteilungsleitung Sport im BMI, sowie Dirk Schim-melpfennig, Vorstand Leistungssport im DOSB, vertreten. Die Gäste nutzten anschließend zahl-reich die Möglichkeit, den genannten Personen noch offen gebliebene Fragen zu stellen und Unklarheiten zu beseitigen.
Aufgabe der PotAS-Kommission ist es, Leistungselemente (sogenannte Attribute) in den jeweiligen Sportdisziplinen und Sportdisziplingruppen nach objektiven, transparenten, sportfachlichen und sportwissenschaftlichen Kriterien zu bewerten, die für eine perspektivische Leistungserbringung (4-8 Jahre zum Podium) relevant sind. Die PotAS-Kommission hat dazu das sogenannte Attributesystem entwickelt. Es enthält 16 Hauptattribute, 53 Unterattribute und 151 Fragen. Darin berücksichtigt wurden Fragen zu Erfolgs-, Struktur und Leistungspotenzialkriterien. Mit dem PotAS-Bewertungssystem werden keine Medaillen oder individuellen Karriereverläufe prognostiziert. Der Grundgedanke ist nicht die Vorhersage sportlicher Erfolge, sondern im Wesentlichen die Betrachtung und die Bewertung der Rahmenbedingungen, die eine wichtige Voraussetzung für leistungssportliche Entwicklungen und Erfolge darstellen.
Im Zeitraum vom 15. März bis zum 22. Mai sind zunächst die Wintersportverbände aufgefordert, ihre Daten in ein speziell entwickeltes Online-Datenmanagement-System einzugeben. Vor der finalen Bewertung der Ergebnisse durch die Kommission erhalten die Verbände in den Anhörungsgesprächen die Möglichkeit eines persönlichen Informationsaustauschs. Die Resultate aus der Dateneingabe und den Gesprächen münden in einer Zuordnung der Disziplinen/Disziplin-gruppen in drei Qualitätscluster (Exzellenzcluster, Potenzialcluster oder Entwicklungscluster, d. h. Cluster mit wenig oder keinem Potenzial).
Die PotAS-Kommission liefert damit Entscheidungshilfen für die Vergabe von Finanzmitteln an die Bundessportfachverbände, die Grundlage für die nachfolgenden Strukturgespräche und Entscheidungen der Förderkommission sind. Die PotAS-Kommission trifft damit selbst keine Förderentscheidungen.
Weiterführende Informationen zur PotAS-Kommission und zum Attributesystem sowie dem zugehörigen Anforderungs- und Bewertungsleitfaden finden sich zum Download unter www.potas.de.