Kanu-Slalom: Stella Mehlhorn ist Junioren-Weltmeisterin
Schwere Strecke, große Aufregung und starke Konkurrenz. Stella Mehlhorn bringt die erste internationale Medaille im Jahr 2017 für den BSV Halle mit nach Hause. Und dann noch eine Goldene! Die Junioren- und U23-Weltmeisterschaft in Bratislava war bis zum letzten Wettkampftag für Deutschland sehr erfolgreich.
Zweite WM, zweites WM Finale, erster Titel für Stella
In den Einzelwettkämpfen konnte sich am Samstag die für Halle startende Geraerin, Stella Mehlhorn, für das Finale der besten 10 qualifizieren. Das war schon mal eine Ansage für Stella. Das zweite Jahr in der Nationalmannschaft, die zweite WM, die zweite Finalteilnahme. Die extrem schwere Strecke war eine echte Herausforderung die in Deutschland auch ihresgleichen sucht.
Ihre Fahrzeit im Finale konnte sie im Vergleich zum Halbfinale leider nicht verbessern und schloss den Wettkampf mit einem respektablen Platz 10 ab. Mehr war nicht drin also: Abhaken und Kopf frei machen für den Mannschaftswettbewerb am Sonntag. Zusammen mit der zu diesem Zeitpunkt schon zweifachen Weltmeisterin Andrea Herzog (C1, 3xC1) aus Leipzig und der Augsburgerin Lena Holl, die sich im 3xC1 ebenfalls schon den Weltmeisterin nennen durfte, legte Stella eine sehenswerte Goldfuhre im Kajak hin. Alle Anstrengungen haben sich gelohnt und man konnte starke Nationen wie Frankreich und Slowakei auf die Plätze verweisen.
Nach Umstieg aus C2 in C1 ist Ergebnis in Ordnung
Nach ihrem goldenen Mannschaftslauf hieß es, ihren Teamgefährten und Freund Eric Borrmann in der Canadier-Mannschaft, 3xC1, anzufeuern. Nach verpasstem Finale im Einzellauf mit Platz 22 wollte Eric zusammen mit Lennard Tuchscherer (Leipzig) und Hannes Seumel (Zeitz) noch einmal alles geben.
Die Deutschen starteten als allerletzte Mannschaft und im letzten Rennen der WM überhaupt. Der Lauf begann am Aufwärtstor 5 für Eric spektakulär. Wasser auf das Heck, das Boot schoss zu einer gewaltigen Kerze aufwärts, suuuuper abgefangen und weiter ging es. Selbst der slowakische Streckensprecher bekam sich nicht ein, weil Deutschland nach erster Zwischenzeit führte. An der schwierigen Abwärtskombination, mit Tor 15 beginnend, verfing sich dann das Heck von Hannes Seumel an einem Stein. Mit viel Glück bekam er das Tor noch und die darauf folgenden. Aber eben nicht mehr fehlerfrei. Zum Schluss fehlten den deutschen Canadierjunioren 0,28 Sekunden zur Bronzemedaille. Eric: Solche Läufe gibt es. Jetzt gilt natürlich alle Konzentration auf die heimische Europameisterschaft vom 16. 20. August in Hohenlimburg. Da will ich noch mal voll angreifen.
Gute Kritiken aus dem Trainerlager
Die mitgereisten Heim- und Disziplintrainer Sebastian Winter (Kajak) und Martin Trummer (Canadier) zeigten sich begeistert von der deutschen Stimmung an der Strecke. Martin: Wir wahren als Fans da und die Stimmung war im deutschen Lager phänomenal. Jeder Sieg wurde gemeinsam gefeiert und das vorzeitige Ausscheiden mit Bedauern abends ausgewertet. Schade für Eric, im Team hat nicht viel gefehlt für eine Medaille und für sein ersten C1-Jahr, nach all den Erfolgen im C2, ist auch das Abschneiden mit Platz 22 eigentlich in Ordnung. Aber bei der diesjährigen Europameisterschaft in Hohenlimburg hoffe ich doch sehr auf eine Verbesserung. Am Ehrgeiz wird es ihm nicht mangeln.
U23-Bundestrainerin und Mannschaftsleiterin Mira Faber zog dann auch ein zufriedenes Fazit: Im Juniorenbereich konnten wir an die Einzelergebnisse der letzten Jahre anknüpfen, mit den drei Mannschaftstiteln das Ergebnis sogar noch einen drauflegen. Schade, dass es bei den C1-Jungs nicht auch noch für eine Medaille gereicht hat. Bei der U23 sind wir mit der Einzelmedaille von Florian Breuer sehr gut bedient gewesen, er hat eine klasse Leistung gezeigt. In den anderen Disziplinen hatten wir hier und da auch nicht das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Grandios, dass die Kajak-Herren ihren WM-Titel verteidigen konnten. Auch hier war es für die C1-Jungs sehr knapp zur Medaille, aber die heben wir uns dann vielleicht für die Heim-EM auf. (Quelle: Teamkanuslalom)
Mit fünfmal Gold und zweimal Bronze belegte das DKV-Team zum Abschluss Platz drei der Nationenwertung. Mit drei Goldmedaillen ist Andrea Herzog erfolgreichste deutsche Teilnehmerin dieser Titelkämpfe.