Leistungssportreform: Die PotAS-Kommission nimmt ihre Arbeit auf
Bundesinnenminister Thomas de Maizière, DOSB-Präsident Alfons Hörmann sowie der Vorsitzende der Sportministerkonferenz Klaus Bouillon haben an diesem Montag in Berlin die fünfköpfige sogenannten PotAS-Kommission vorgestellt. Die Einrichtung der PotAS-Kommission ist ein weiterer bedeutender Schritt in der Umsetzung der Leistungssportreform, die im Dezember 2016 bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) beschlossen worden war.
Unter der Führung des Vorsitzenden Prof. Bernd Strauß, Universität Münster, wird die fünfköpfi-ge Kommission ab sofort ihre Arbeit aufnehmen. Der DOSB benannte Britta Heidemann, Fecht-Olympiasiegerin und Mitglied der IOC-Athletenkommission (Vertreter: Ole Bischof, Judo-Olympiasieger und DOSB-Vizepräsident Leistungssport) sowie Reinhard Wendt, den früheren Sportchef der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und des Deutschen Olympiadekomitees für Reiterei (Vertreterin: Patrizia Wittich, frühere Eiskunstläuferin, Trainerin und Verbandskoordinatorin beim DOSB).
Das Bundesministerium des Innern (BMI) besetzte seine beiden Plätze mit Prof. Urs Granacher, Universität Potsdam, der gleichzeitig als Vertreter des Vorsitzenden fungiert (Vertreter: Prof. Dirk Büsch, Universität Oldenburg) sowie Mirjam Rebel, Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Vertreterin: Andrea Horn, BISp).
Die PotAS-Kommission soll in den nächsten Wochen und Monaten die Grundlagen für spätere Berechnungen durch das Potenzial-Analyse-System (PotAS) legen. Dessen Ergebnisse fließen in die wichtigen Strukturgespräche mit den Verbänden ebenso ein wie in die endgültige Beratung der Förderkommission.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Förderkommission künftig gut begründbare, gut erklärbare und gut rechenbare Fördervorschläge bekomme. Die Einrichtung der PotAS-Kommission sei ein wichtiger Bestandteil der künftigen Förder-Systematik, in der Potenziale ermittelt und gezielt gefördert werden sollen, anstatt wie bisher nur die Ergebnisse der Vergangenheit zu bewerten.
Durch PotAS soll die Leistungssportförderung objektiver und für alle Beteiligten transparenter werden. Basis dafür ist die Bewertung und Gewichtung der Attribute, die die PotAS-Kommission vornehmen wird. Bei der Besetzung der Kommission war den beteiligten Partnern eine sinnvolle Mischung von Wissenschaftlern und erfolgreichen Leistungssportexperten mit viel praktischer Erfahrung aus dem Spitzensport wichtig.
Der DOSB setzt bei der Besetzung seiner Kommissionsmitglieder auf die hohe Kompetenz durch deren in Sport und Beruf aufgebautes Expertenwissen. Darüber hinaus wurde auf Neutralität geachtet die Kommissionsmitglieder vertreten keine Interessen einer Gruppe oder Sportart, sondern stehen repräsentativ für das gesamte deutsche Sportsystem. Britta Heidemann sowie ihr Vertreter Ole Bischof bringen als Olympiasieger/in die Erfahrung einer äußerst erfolgreichen Leistungssport-Karriere ein. Darüber hinaus blicken beide auf eine vorbildliche Duale Karriere zurück. Reinhard Wendt trägt mit seiner großen Erfahrung als ehemaliger Sportchef eines erfolgreichen Verbandes zur hohen Kompetenz der Kommission bei, ebenso seine Vertreterin Patrizia Wittich als frühere Athletin, Trainerin und heute als Verbandskoordinatorin des DOSB.
Der DOSB legte auch bei der Besetzung der Kommission den Schwerpunkt auf zwei Themen:
- Athlet und Trainer stehen im Fokus
- Die Professionalisierung im Leistungssport mit Schwerpunkt auf Sportdirektoren soll forciert werden
Die Aufgaben der Kommission:
- Sie begutachtet, bewertet und optimiert die Entwurfsfassung der Liste von Attributen und Unterattributen
- Sie erstellt einen Anforderungs- und einen Bewertungsleitfaden
- Anforderungsleitfaden definiert Inhalte zu den einzelnen Attributen und Unterattributen und legt fest, welche Informationen der Verbände sie braucht, um möglichst objektive Bewertung vornehmen zu können
- Bewertungsleitfaden legt die Maßstäbe transparent und nachvollziehbar fest, nach denen Attribute und Unterattribute im Punktesystem bewertet werden (Vergabe von 0 bis 10 Punkten).
- Sie evaluiert regelmäßig den Gesamtprozess
Somit erarbeitet die Kommission sozusagen den Leitfaden für das verbandsinterne Qualitätsmanagement und bietet wertvolle Orientierung bei der Verbandsentwicklung sowie der Prozessoptimierung der Verbände.