40. Sportministerkonferenz unterstützt Leistungssportreform
Die Talente von Athletinnen und Athleten sollen stärker ins Zentrum rücken.
Länder streben engere Zusammenarbeit mit dem Bund an Die 40. Sportministerkonferenz (SMK) unterstützt die Pläne, den Leistungssport und seine Förderstrukturen neu und effizienter auszurichten. Die für den Sport zuständigen Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren der Länder haben auf ihrer zweitägigen Konferenz in Dortmund insbesondere die Förderung von perspektivreichen Athletinnen und Athleten als Erfolg versprechenden Förderansatz herausgestellt. Das hat das Ministerium für
Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen mitgeteilt.
Wir wollen nicht einseitig die Medaillen und Auszeichnungen von gestern belohnen, sondern Zukunftschancen fördern, so die nordrhein-westfälische Sportministerin Christina Kampmann, die für die beiden Jahre 2015 und 2016 der SMK vorsitzt. Die Länder streben in enger Abstimmung mit dem Bund und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine Förderung des Leistungssports aus einem Guss an. Dabei sollen die Athletinnen und Athleten ins Zentrum gerückt werden und ihre Talente eine systematische Unterstützung bei ihrer sportlichen Entwicklung erhalten. Da ein gemeinsames Finanzierungskonzept erst in 2017 vorliegen wird, steht die Zustimmung
der Länder zur Reform allerdings unter einem Finanzierungsvorbehalt.
Die Länder betonten allerdings auch, dass sie eine neue Qualität in der Zusammenarbeit von Bund und Ländern anstreben. SMK-Vorsitzende Christina Kampmann: Wir stellen uns eine institutionelle Mitwirkung in der geplanten Förderkommission sowie bei den Strukturgesprächen vor. Also dort, wo die Entscheidungen getroffen werden, welche Athletin, welcher Athlet oder welche Disziplin besonders unterstützt werden soll sowie bei der Frage der künftigen Strukturen des Leistungssports.
Die Länder verständigten sich darüber hinaus, gemeinsam mit der Gesundheitsministerkonferenz und dem Bundesgesundheitsministerium die laufenden Aktivitäten für Nationale Bewegungsempfehlungen zu unterstützen und dabei zu helfen, diese in den Ländern umzusetzen. Hierzu wird ein gemeinsames Vorgehen der Länder angestrebt. Dabei geht es um Sport und Bewegung auch im Alltag. Schließlich belegen neueste Studien, dass das Gesundheitswesen um Milliarden Euro entlastet werden könnte, wenn die Menschen sich regelmäßig mehr bewegen würden.
Die Sportministerkonferenz erwartet dabei Rückenwind für ihre Bemühungen auch durch die Neuerungen der Präventionsgesetzgebung und deren Umsetzung in den Landesrahmenvereinbarungen. Die gemeinnützigen Sportorganisationen sollen ebenfalls in die Umsetzung der Nationalen Bewegungsempfehlungen eingebunden werden. Die 40. Sportministerkonferenz setzt sich außerdem erneut für die Novellierung der Lärmschutzbestimmungen für Sportanlagen ein. Sie erwartet vom Bund, dass Kinderlärm beim Sport nicht mehr nach dem Immissionsschutzrecht beurteilt wird, sondern wie die von Kitas und Spielplätzen ausgehenden Geräusche spielender Kinder. Ebenso notwendig sind nach Auffassung der Sportministerkonferenz eine Flexibilisierung der Ruhezeiten sowie eine Ausweitung des Altanlagenbonus bei Sportstätten. Es könne nicht sein, dass eine seit Jahren bestehende Sportanlage in Frage gestellt werde, weil eine später errichtete Wohnbebauung näher an sie herangerückt sei.
Mit der 40. Sportministerkonferenz endet auch die Zeit des SMK-Vorsitzes der nordrhein-westfälischen Sportministerin Christina Kampmann. Der saarländische Minister für Inneres und Sport Klaus Bouillon übernimmt diese Aufgabe für die kommenden zwei Jahre.