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12.04.2016

Big Points bei der nationalen Kanuslalom-Qualifikation

Ein Anfang ist gemacht. Halbzeit. Qualifikationen haben ihre eigenen Gesetze. Bei den Böllberger Slalomkanuten geht es derzeit um die Qualifikation für die Nationalmannschaften. Für Lisa Fritsche im Kajak Einer der Damen und die Brüder Kai und Kevin Müller im Canadier Zweier der Herren dreht es sich dabei umso mehr um eines der raren Tickets für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Ausgefahren wird die Qualifikation in vier Rennen an zwei aufeinander folgenden Wochenenden, jeweils zwei in Augsburg auf dem Eiskanal und zwei im Kanupark Markkleeberg. Bereits nach den ersten Wettkämpfen, auf dem legendären Olympiakanal von 1972 in Augsburg, kündigt sich ein packender Wettbewerb an.

Lisa Fritsche auf dem Augsburger Wildwasserkanal
© Bildnachweis: BSV Halle

Lisa Fritsche zeigt einen knackigen Einstand

Große Spannung herrschte für den BSV Halle bei den Rennen im Kajak Einer der Damen. Hier starte die von Trainer Sebastian Winter trainierte Lisa Fritsche für den Böllberger Sportverein. Ihre Konkurrentinnen hatten im Vorjahr meist die besseren Nerven und haben dazu den Augsburger Kanal als Heimstrecke. Bereits am Samstag ging es schon im Semifinale heiß her. Lisa holte sich mit einer sicheren Fahrt die Finalteilnahme und wichtige Selbstbestätigung. Im folgenden Finallauf des ersten Rennens zeigte Lisa mit einer bravourösen Fahrt, wie nah sie den vor ihr favorisierten Damen gekommen ist. Sie holte sich den 2. Platz knapp hinter der vor ihr Platzierten Melanie Pfeifer. Das Ganze erlebte am Sonntag noch eine Steigerung. Nachdem im Semifinal-Lauf die sichere Qualifikation für den Finallauf Vorrang hatte, zeichnete sich schon ein packendes Finale ab. Alle Konkurrentinnen: Melanie Pfeifer, Jasmin Schornberg und Ricarda Funk waren Finalteilnehmer. Lisa Fritsche legte mit einem präzisen wie kraftvollen Lauf ihren Konkurrentinnen ein eindrucksvolles Zeugnis ihrer neuen Stärken ab und holte sich den Herzschlag-Sieg im zweiten Qualifikationsrennen vor Melanie Pfeifer und danach den verdienten Applaus und die Gratulationen ihrer wachsenden Fangemeinde. Immer auf dem Boden der Tatsachen bleibend gab Lisa auf der Teamseite der Nationalmannschaft zum besten: „Ich war ziemlich nervös heute, weil ich seit gestern wusste, dass ich es kann. Ich habe versucht, mich nochmal runterzufahren, meine Linie zu paddeln, und dass es für den ersten Platz gereicht hat, freut mich ungemein. Ich will mir für nächste Woche nicht allzu große Hoffnung machen und genauso fokussiert herangehen, wie in dieser Woche. Auch in Leipzig kann alles passieren

Einen kleinen Dämpfer holten sich die Brüder Kai und Kevin Müller im Finallauf des zweiten Renntages. Nachdem sie sich am Samstag im ersten Rennen den 3. Platz sicherten, lag Sonntag ein großer Stein – wie sie im Augsburger Eiskanal als Hindernisse verbaut sind – wortwörtlich im Weg und bremste ihre bis dahin treppchenverheißende Fuhre aus. Ergebnis Finalplatz sechs – da sich jeder ein Streichresultat leisten kann, soll er das auch sein.

Bravouröser Auftritt der Youngster´s

Die von Canadiertrainer Martin Trummer gecoachten Goldhamster der vergangenen Jahre, Eric Borrmann/Leo Braune, paddelten nach einem zweiten Platz am ersten Wettkampftag am zweiten Tag auf den obersten Podestplatz. Die erstmals in der Qualifikation bei den Junioren startenden Cedric Trödel/Felix Göttling steigerten sich unter den Augen von Talente-Trainer Sebastian Brendel am Sonntag auf eine Finalteilnahme und einen guten fünften Platz.

Bei den Kajak Einern der Herren legten sich die Brüder David und John Franke kräftig ins Zeug. Beide zeigten in den Semifinal-Läufen, dass sie auf Schlagdistanz zur Top Ten in dieser hart umkämpften Männer-Bootsklasse liegen. Für die Rennen drei und vier auf ihrem „Heimkanal“ in Markkeeberg lässt das auf eine Finalteilnahme hoffen.
Bei den Juniorinnen im Kajak Einer starteten Stella Mehlhorn, Constanze Feine und Sarah Tauer für den BSV. Constanze und Sarah sammelten in den Semifinal-Läufen gute Wettkampferfahrung auf den sehr anspruchsvollen Strecken. Stella Mehlhorn erkämpfte sich in beiden Finals jeweils den fünften Platz – am Sonntag nach einem Mißgeschick mit einem starken Willen und unbändiger Kraft, wo andere längst aufgegeben hätten.

Im Canadier Einer der Herren startete U23-Fahrer Willi Braune in den Wettbewerb. Auch er zeigte, dass die Finalteilnahme in einem solchen Wettbewerb für ihn nur noch ein kleines Stück entfernt ist. Eine Position, die ihm viel Zuversicht und Selbstvertrauen für den Kampf um einen Platz in der U23-Nationalmannschaft geben kann. Im Canadier Einer der Junioren fuhren für die Böllberger Farben neben Eric Borrmann, Leo Braune und Felix Göttling – allesamt schon im Canadier Zweier der Junioren gestartet – nun auch Marc Harlak auf die Strecke. Bis auf den jungen Felix Göttling, der mehr als ein halbes Jahr lang eine Verletzung auskurieren musste und das Rennen wieder zum Aufbau nutzte, kamen allen anderen in die Finals. Verpasste Marc am Samstag noch knapp das Podest, holte er sich am Sonntag dann dritten Platz und eine kräftige Standpauke seines Trainers Martin Trummer aufgrund der zahlreichen Strafsekunden für unsauberes Fahren. Diese Sekunden verhagelten ihm eine noch bessere Platzierung.

Die BSV-Slalom-Kanuten konnten ihre Leistungen in Gänze während den ersten zwei Qualifikationstagen steigern. Lisa Fritsche hat eine eindrucksvolle Form und sich eine gute Positionen um den heiß begehrten einen Olympiaplatz und die Nationalmannschaftszugehörigkeit bei den Damen im Kajak Einer geschaffen. Auch Kai und Kevin Müller sind im Kampf um das Olympiaticket und Nationalmannschaft noch voll dabei. Für Canadierfahrer Willi Braune, Marc Harlak, Eric Borrmann, Leo Braune und die Kajakfahrerin Stella Mehlhorn geht es weiter um einen Platz in den Nationalmannschaften. Am kommenden Wochenende ist dann das Finale im Kanupark Markkleeberg.


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