Sprungbrett in die olympische Zukunft - Jugend-Winterspiele in Lillehammer beginnen am Freitag
44 deutsche Nachwuchsathletinnen und -athleten wollen bei den 2. Olympischen Jugend-Winterspielen in Lillehammer (12. bis 21. Februar) wichtige Erfahrungen auf dem Weg in ihre olympische Zukunft sammeln. Skispringer Andreas Wellinger und andere haben es vorgemacht.
Mit dem deutschen Mixed-Team gewann Wellinger als 16-Jähriger bei den Olympischen Jugendspielen in Innsbruck 2012 die Goldmedaille, schon zwei Jahre später wurde er mit der deutschen Mannschaft in Sotschi Olympiasieger im Skispringen. Natürlich wusste ich nicht genau, wie das alles ablaufen würde in Sotschi, aber ich wusste, dass ich es in klein schon erlebt hatte. Es war in vielerlei Hinsicht ähnlich, erzählt er mit Blick auf die Bedeutung seiner Erfahrungen aus Innsbruck. Als Jugendlicher schon einmal im Ansatz zu erleben, was das größte Ziel für jeden Leistungssportler ist, nämlich bei Olympischen Spielen dabei zu sein, war fantastisch.
Auch andere deutsche Sportler schafften es nach ihrer Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen bereits zu den unmittelbar darauffolgenden Olympischen Spielen: Biathletin Franziska Preuß, Snowboarder Johannes Höpfl, Skispringerin Katharina Althaus, Schwimmer Christian vom Lehn und Sportgymnastin Jana Berezko-Marggrander. Für mich war das eine riesige Erfahrung. Ich habe eine Menge gelernt und Selbstvertrauen gewonnen, sagt Althaus.
Dabei stehen für die Teilnehmer nicht allein die sportlichen Wettkämpfe, sondern auch die olympische Erziehung im Fokus. Vielfältige Angebote im Rahmen der sogenannten Learn & Share Activities sollen zur Persönlichkeitsentwicklung der jungen Sportler beitragen und ihnen die olympischen Werte vermitteln. Alle Sportlerinnen und Sportler wohnen über den kompletten Zeitraum der Jugendspiele im Olympischen Dorf. Auch der Austausch der Junior-Athleten über Disziplinen und Nationen hinweg soll durch diese Verpflichtung gefördert werden. Dieser Aspekt der Jugendspiele ist auch Skispringer Wellinger in guter Erinnerung geblieben. Natürlich fährt jeder dorthin, um sein Bestes zu geben und Medaillen zu gewinnen. Aber wir hatten auch sehr viel Spaß abseits der Wettkämpfe, erzählt er. Den Athleten rät er: Nehmt so viele gemeinsame Aktivitäten wie möglich mit und geht mit Spaß an die Sache heran!
Ein Ratschlag, den die deutschen Nachwuchssportler anscheinend bereits verinnerlicht haben. Ich freue mich in Lillehammer am meisten darauf, eine Woche mit Gleichgesinnten den Sport zu machen, den ich liebe, mich mit den anderen Athleten auszutauschen und Spaß zu haben, erklärt etwa Moritz Neuhauser (TV Kempten), der die deutschen Farben beim Ski Slopestyle vertreten wird. Auch bei seinen Teamkollegen ist die Vorfreude auf Lillehammer groß. Deutschland als Teil des Teams zu vertreten, ist großartig. Die Jugendspiele sind der perfekte Ort, um internationale Freundschaften zu schließen, sagt Eistänzer Maximilian Pfisterer (ERC München), mit 18 Jahren der älteste Sportler im deutschen Team. Auch für Bobfahrer Jonas Jannusch (RRV Sonneberg-Schalkau) steht nicht nur der sportliche Wettkampf im Mittelpunkt. Lillehammer wird eine gute Zeit. Ich freue mich besonders darauf, Sportler aus anderen Ländern und Sportarten kennenzulernen, erklärt er.
Skispringerin Agnes Reisch (WSV Isny) freut sich besonders auf das Land Norwegen und das Rahmenprogramm. Aber sicherlich werden auch die Wettkämpfe super. Reisch gehört zu den 30 Athleten im 44-köpfigen deutschen Aufgebot, die Eliteschulen des Sports besuchen. Unter ihnen ist auch Rodlerin Jessica Tiebel (RRC Altenberg), die Platz zwei bei der Wahl der Eliteschüler des Sports 2015 belegte.
In Lillehammer stehen neben den etablierten auch viele innovative Wettkampfformate wie etwa die Eishockey Skill Challenge, der Wettbewerb im Monobob oder dem Skilanglauf Cross auf dem Programm. In einigen Sportarten werden zudem nach Geschlechtern und Nationen gemischte Mannschaften gegeneinander antreten. Der Großteil der deutschen Mannschaft bricht am heutigen Mittwoch nach Norwegen auf.