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21.01.2015

Mit Mut in die Olympiabewerbung

Präsident Alfons Hörmann und IOC-Athletensprecherin Claudia Bokel haben beim DOSB-Neujahrsempfang am Montag in Frankfurt am Main dazu aufgerufen, mit Mut und Verantwortung die deutsche Olympiabewerbung voranzutreiben.

© Bildnachweis: DOSB

Alfons Hörmann forderte in seiner Begrüßung vor den rund 250 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien und Sport im Kaisersaal des Frankfurter Römer dazu auf, das Projekt Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele 2024 oder 2028 mit den Städten Berlin und Hamburg mit positiver Einstellung anzugehen. „Sportdeutschland braucht die Spiele“, sagte er und zitierte den ehemaligen Tennisprofi Björn Borg: „Wenn du Angst hast zu verlieren, kannst du nicht gewinnen.“

Bevor am 21. März bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des DOSB in der Frankfurter Paulskirche die Bewerberstadt bestimmt wird, sprach Hörmann beiden Städten ein Kompliment aus. Wir haben die hervorragende Konstellation, mit zwei schlagkräftigen Bewerbern ins Rennen zu gehen", sagte er. „Was in den Bewerberstädten bisher geleistet wurde, ist eine schöne Steilvorlage. Wir haben zwei professionelle Kandidaten.“ Es sei eine Herausforderung, die eigenen Bürger zu bewegen. Aber das sei „nur ein Warmlaufen für den internationalen Wettbewerb“, sagte er. „Das, was wir jetzt im Kampagnenbereich testen, wird dann eine noch viel größere Bedeutung erhalten.“

Sportler als Herz der Olympischen Bewegung

Claudia Bokel, die als Vorsitzende der Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees Mitglied der IOC-Exekutive ist, stellte in ihrer Festrede die vom neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach initiierte Olympische Agenda 2020 und deren „neue Perspektiven für Olympia in Deutschland“ vor. Dabei sprach sie vor allem aus der Sicht der Athleten.

Die Sportler seien nicht nur das Herz der Spiele, sondern auch das Herz der Olympischen Bewegung, sagte sie. Deshalb gebe es in den Bewerbungsverfahren um die Spiele auch das Kriterium „Athletes Experience“. Sie sprach über den Mut, den es bedeute, eine Sportlerkarriere einzugehen, mit allen Ungewissheiten. Deshalb sei es nötig, die Athleten vorzubereiten und in ihrer Dualen Karriere zu unterstützen. Ebenso sei es wichtig, nach Möglichkeiten zu suchen, die sauberen Sportler im Anti-Doping-Kampf noch besser zu schützen, zum Beispiel durch „Forschung, die in eine andere Richtung denkt, die Erkenntnisse aus anderen Fachgebieten dazu nimmt“, sagte Claudia Bokel.

Der Veränderungsprozess im IOC betreffe aber insbesondere künftige Olympische Spiele. Bewerbungen sollen nicht mehr nach Schema F durchgeführt werden. Die Athletensprecherin erläuterte, wie Nachhaltigkeit künftig auch nach den Spielen überprüft werde und wie Spiele den verschiedenen Interessen einer Stadt und einer Region angepasst werden müssten.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Bezogen auf die möglichen Kandidaten Berlin und Hamburg sagte sie: „Lasst uns alle gemeinsam Verantwortung übernehmen und Spiele organisieren, die Athletinnen und Athleten in den Mittelpunkt stellen.“ Sie forderte den Mut, „diesen Ruck durch Deutschland, den nur der Sport erzeugen kann, auch erzeugen zu wollen“ – für die Athleten, für den organisierten Sport in Deutschland mit dem DOSB an der Spitze, „aber vor allem für Deutschland selber“.

„Der DOSB hat Impulse gesetzt, die der Integrität des Sports dienen“, sagte Peter Beuth, hessischer Staatsminister des Inneren und für Sport. „Diese Integrität ist unabdingbare Voraussetzung dafür, dass die Bevölkerung mit breiter Zustimmung eine Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele trägt, nicht nur in den beiden Städten, sondern im ganzen Land.“


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