Alfons Hörmann: Aufbruchstimmung beim IOC
IOC ist in Bewegung gekommen, Chance für Berlin und Hamburg
Bahn frei für veränderte Olympische Spiele: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat auf seiner 127. IOC-Session in Monaco unter dem Titel Agenda 2020 ein umfangreiches Reformpaket mit 20+20 grundlegenden Veränderungen für die Olympischen Spiele und die Olympische Bewegung beschlossen.
Hier ist echte Aufbruchstimmung zu spüren, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der am Montagabend im Fürstentum Monaco angekommen und direkt mit IOC-Mitgliedern zum Gespräch zusammengekommen war. Die Veränderungen ermöglichen es Olympiabewerbern, nachhaltigere, flexiblere, bescheidenere und kostengünstigere Konzepte vorzulegen. Sie sind ein großer, wichtiger und richtiger Schritt in die olympische Zukunft. Damit werden die Spiele wieder näher an die Menschen und die Natur gebracht. Mein Kompliment dem IOC und seinem Präsidenten Thomas Bach zu diesem beeindruckenden Ergebnis, erklärte Hörmann.
Mit diesen Beschlüssen ist das IOC mächtig in Bewegung gekommen, meinte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper, der zusammen mit Bernhard Schwank, dem Vorstand Internationales/Olympiabewerbung, direkt von der DOSB-Mitgliederversammlung in Dresden nach Monaco gereist war. Vesper: Große Organisationen werden oft mit einem Tanker verglichen. Sie in Bewegung zu setzen, ist nicht einfach. Thomas Bach hat dies mit dem IOC geschafft.
DOSB-Präsident Hörmann gratulierte dem Fecht-Olympiasieger Bach, der im September 2013 zum IOC-Präsidenten gewählt worden war, zu seinem Erfolg bei der Durchsetzung der Agenda 2020: Thomas Bach hat aus vielen Fragezeichen Ausrufezeichen gemacht. Aus den Puzzle-Teilen der Agenda 2020 ist ein neues Bild von Olympia entstanden. Jetzt kommt es darauf an, die Reformbeschlüsse mit Leben zu füllen. Die gesamte Sportfamilie ist gefordert, dabei mitzumachen.
Deutschland werde mit einer nachhaltigen, transparenten und durchdachten Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele seinen Teil dazu beitragen, betonte Bernhard Schwank: Die Beschlüsse ermöglichen es Berlin und Hamburg, bei der weiteren Erarbeitung ihrer Konzepte noch stärker als bisher auf die regionalen Gegebenheiten einzugehen, zum Beispiel bei den zahlreichen Vorrunden-Wettbewerben in den Mannschaftssportarten. Eine formale Doppelbewerbung der beiden Städte schloss Schwank aber aus: Es ist betont worden, dass es ein Olympisches Dorf und eine Gastgeberstadt geben sollte, die jedoch leicht mit anderen Städten verzahnt werden kann. Zugleich begrüßte er die Bedeutung der Veröffentlichung des Ausrichtervertrages: Damit enden die Vermutungen und Spekulationen. Ihnen wird die Grundlage entzogen.
Zu den insgesamt 40.000 Vorschlägen der Öffentlichkeit, die in den Agenda-2020-Prozess eingebracht worden waren, gehört auch ein Arbeitspapier des DOSB, das er zusammen mit den Nationalen Olympischen Komitees aus Österreich, der Schweiz und Schwedens erstellt hat (siehe hier und hier).