Mit dem vierten Platz in ihrer Paradedisziplin 100 Meter Rücken lieferte Henriette Schöttner vom USV Halle zu den IPC-Europameisterschaften im Schwimmen, die vom 4. bis 10. August im niederländischen Eindhoven stattfanden, einen starken Auftritt bei ihren ersten internationalen Meisterschaften.

Die 17-jährige, sehbehinderte Schwimmerin ging in Eindhoven in fünf Disziplinen an den Start. Erstmalig musste sie ihr in unzähligen Trainingsstunden gewachsenes Leistungsvermögen im Wettkampf mit den besten Schwimmerinnen Europas im Erwachsenenbereich ihrer Startklasse unter Beweis stellen.
Im ersten Rennen über 100 Meter Rücken schlug Henriette nach 1:19,09 als Vierte an und verfehlte ihre persönliche Bestzeit um nur 27 Hundertstel. „Diese hervorragende Platzierung als EM-Neuling ist verdienter Lohn für das harte Training, insbesondere in den vergangenen drei Monaten seit den Deutschen Meisterschaften“, freute sich Detlef Rüprich, Landestrainer des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA).
Mit diesem guten Ergebnis im Rücken konnte Henriette Schöttner die kommenden Rennen in Ruhe angehen. Ziel war hier vor allem, Erfahrungen für künftige internationale Aufgaben zu sammeln. Über 200 Meter Lagen gelang es ihr, ihre persönliche Bestleistung von 3:08,69 auf 3:06,03 zu verbessern und im Finale auf Platz acht zu schwimmen. In den Freistil-Rennen über 50 und 100 Meter reichte es noch nicht für eine Finalteilnahme. Diese gelang Henriette aber noch einmal am letzten Wettkampftag über 400 Meter Freistil. Mit 5:27,91 belegte sie den siebenten Platz.
Bei der EM in Eindhoven waren mehr als 400 Athletinnen und Athleten am Start. Das deutsche Team erkämpfte insgesamt 24 Medaillen und belegte mit sechsmal Gold, achtmal Silber und zehnmal Bronze Platz sieben im Medaillenspiegel. Die Europameisterschaften waren eine wichtige Standortbestimmung auf dem Weg zu den Paralympics von Rio und gleichzeitig Qualifikationswettkämpfe für die Weltmeisterschaften, die im kommenden Jahr im schottischen Glasgow ausgetragen werden. Zielsetzung von Henriette Schöttner ist, nach den verdienten Ferien alles zu tun, um im kommenden Jahr dort wieder international anzugreifen und für Überraschungen zu sorgen.


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