Grunwald & Trummer bestätigen Nationalkader-Nominierung
Was für ein Rennen. Welch Spannung bis zum Schluss. Der Canadier-Zweier der Renngemeinschaft Sachsen-Anhalt mit Paul Grunwald / Timo Trummer hat die Qualifikationshürde in Lofer (AUT) am 31. Mai bestanden und fährt als drittes Boot der deutschen Kanuslalom Nationalmannschaft zur Junioren/U23 Europameisterschaft ab 3.7.2014 in das mazedonische Skopje.
Canadiertrainer Martin Trummer hatte Tränen in den Augen, die sich sichtbar über seine Wangen den Weg nach unten suchten. Tränen der Freude und Erlösung. Ein hartes Jahr Arbeit liegt hinter diesem C2 Ergebnis. Was als "Spaßboot" zur Deutschen Meisterschaft 2013 anfing und mit einem vierten Platz endete, fand in der Qualifikation zur Nationalmannschaft 2014 seine Fortsetzung: Nominierung als drittes Boot der Nationalmannschaft. Allerdings mit der Einschränkung "evtl. EM-Nachqualifikation gegen Florian Beste/Sören Loos (Hilden)". Die durch Verletzung bei der Qualifikation gehandicapten Beste/Loos mussten Grunwald/Trummer in Lofer in den Rennen schlagen. Die Jungs aus Hilden erzeugten bei dem C2 aus Sachsen-Anhalt auch gehörigen Druck. Aber keinen Negativen: am ersten Wettkampftag setzten Grunwald/Trummer die Marke mit zwei gewonnenen Rennen. Sonntag konnten Beste/Loos ihren ersten Lauf noch ganz knapp gewinnen, aber im letzten und entscheidenden Rennen setzte sich das von Martin Trummer trainierte Boot klar auf Platz drei, verwies Beste/Loos auf Platz sechs und zeigten nach überstandener Qualifikation in Augsburg bzw. Markkleeberg nun auch in Lofer eine stark ansteigende Formkurve. "Wir konnten uns ständig steigern, der Kopf war immer frei und wir hatten ein klares Ziel vor den Augen - wir wollen mit dem Boot zur EM fahren" kommentierte Paul Grunwald die bestandene Qualifikation. Timo Trummer: "Das war ein echt hartes Wochenende im C1 und C2 für mich und ich bin voll zufrieden. Paul und ich wachsen im Boot immer besser zusammen, im letzten Rennen hatten wir auf Weber/Hecht aus Leipzig nur noch 3,61 Sekunden Rückstand und Bayn/Bayn waren unglaubliche 0,01 Sekunden vor uns. Nun müssen wir international unsere Klasse und die Nerven zeigen."
Dieses Ergebnis war aber nur ein Teil der Trummer-Freudentränen. Willi Braune zeigte im Canadier-Einer mit einem dritten und zweiten Platz eine beeindruckende Kontinuität am Wettkampfwochenende, wie auch Timo Trummer mit Platz eins und vier. Getoppt wurden die beiden "Stechpaddler" nur von ihrem Augsburger Freund Florian Breuer mit der Bilanz von Platz zwei und eins. Der jugendliche Wahnsinn fand auch mit den im ersten Jugend-/Juniorenjahr fahrenden C2, Leo Braune/Eric Borrmann, statt. Die Zwei dem Schüleralter entwachsenen "Goldhamster" legten im schweren Wildwasser der Saalach mit den Platzierungen neun und sieben einen großen Achtungserfolg hin.
Lisa Fritsche kletterte, seit Wochen von Kajak-Medaillen entwöhnt, am Samstag endlich mal wieder auf das Medaillentreppchen. Bronze hinter der Zweitplatzierten Cindy Pöschel (LKC Leipzig) und der Erstplatzierten Katja Frauenrath (KCZ Köln). Davon träumen die BSV Kajak-Kollegen derzeit noch. Paul Grunwald fuhr sicher nicht aus voller Kraft, denn seine C2 Läufe ließen ihm immer genau 38 Minuten Regenerationszeit, aber er empfahl sich unter 83 Startern immerhin auf die Plätze 22/21. John Franke belegte am Freitag einen Achtungserfolg mit Platz 11 um Samstag auf Platz 32 zu paddeln. Ähnlich erging es seinem großen Bruder David; Freitag noch noch auf Platz 12 im Starterfeld von 42 Herren, tat er sich am darauffolgenden Wettkampftag sehr schwer mit der Strecke und kassiert in beiden Läufen 50 Strafsekunden. Das bedeutete Platz 40. Was im letzten Jahr in Canadier und Kajak alles zusammen funktionierte: Leistung, Geschwindigkeit, Erfolg - sucht bei den Kajakfahrern in diesem Jahr immer noch seine Bestätigung.
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