Kai und Kevin Müller schließen die Kanuslalom EM als Finalisten ab
Mit der Meldung "Böllberger-Duo steht im EM-Finale" war die Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Samstagsausgabe der Zeit weit voraus, oder hatte sie den richtigen Riecher?
Der neue Kanal in Wien hatte so seine Tücken: Wasserschwälle, Wasserpilze und ein frischer Wind machten die Qualifikation schwerer als gedacht. 27 Canadier-Zweier aus ganz Europa wollten sich für das Halbfinale der Besten 20 qualifizieren. Kai und Kevin erhöhte den eigenen Druck durch das Auslassen eines Tores im ersten Lauf um im zweiten Lauf knapp aber verdient als 19. Boot im Halbfinale zu stehen.
Die Qualifikation für das Finale am Sonntag war durch eine Torstangenberührung auch ein Zitterspiel mit Platz zehn. Aber drin ist drin und ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Der Leipziger Canadier-Zweier mit Franz Anton und Jan Benzien qualifizierte sich mit Platz sieben während es das das deutsche Top-Boot mit Robert Behling / Thomas Becker leider nicht schaffte. Drei Berührungen waren bei einer starken Fahrzeit von 98,74 Sekunden einfach zu viel. Im Finale gewannen schließlich die Slowaken Ladislav und Peter Skantar vor den Polen Piotr Szczepanski / Marcin Pochwala und den Slowenen Luka Bozic / Saso Taljat. Franz Anton / Jan Benzien wurden als bestes deutsches C2-Boot Fünfte. Kai und Kevin belegten den neunten Rang. Da hatte die Mitteldeutsche Zeitung also nicht zu viel versprochen. Kai und Kevin standen im EM-Finale.
In den anschließenden Mannschaftswettbewerben belegte die deutsche Mannschaft 3 x C2 beim Sieg der slowakischen Mannschaft Platz sechs. Silber und Bronze gingen an Frankreich und die Tschechische Republik.
Nun sind die Kai und Kevin erst einmal kurz zu Hause um ihre Sachen und Gedanken zu ordnen. Dann fliegen sie sofort zum ersten Worldcup direkt nach London. Die nächsten drei Wochen stehen nun ganz im Zeichen der Worldcups in London (GBR), Tacen (SLO) und Prag (CZE). Bundestrainer Michael Trummer: "Wir wollen in der ersten Weltcup-Hälfte weiter an Wettkampfstabilität und Erfahrung gewinnen, um uns danach in aller Ruhe auf die Weltmeisterschaften in den USA vorzubereiten und dann hoffentlich auch dort auf die Podeste zu fahren." (Quelle Team Kanuslalom).
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