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11.06.2008

Paralympic-Kandidaten auf gutem Weg nach Peking

Die Paralympic-Kandidaten des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Sachsen-Anhalts (BSSA) haben die Wettkämpfe der vergangenen Wochen erfolgreich absolviert und können zum großen Teil optimistisch in Richtung Peking blicken: Andrea Eskau holte Doppelsieg bei den Deutschen Meisterschaften, Ulrich Iser und Ali Ghardoony erreichten Qualifikationsnorm, auch Lars Lippek mit permanenter Leistungssteigerung.

Am 7. und 8. Juni wurde Andrea Eskau (USC Magdeburg) in Lorsch zweifache Deutsche Meisterin im Handbiking. Im Einzelzeitfahren über 11,4 km kam sie in 18,50 Min. mit 50 sek. Vorsprung vor der Zweitplatzierten Dorothee Vieth vom RSC Hamburg ins Ziel. Beim Straßenrennen am 8. Juni über 30 km diktierte Eskau auf trockener Straße aus dem Massenstart heraus streckenweise dem Gesamtfeld (Männer und Frauen) das Tempo. Mit 49:08.179 min ging sie im Feld der 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer als zehnte und als erste der Frauen durchs Ziel und sicherte sich so den Titel. Nach Einschätzung ihres Trainers Dr. Thomas Prochnow sind beide DM-Titel ein Resultat ihrer aufsteigenden Form und ihres taktischen Geschicks. "Die Weichen für die Teilnahme in Peking sind gestellt. Nun beginnt der Countdown in der Vorbereitung auf die Paralympics.",  so Prochnow.
Die Werfer des BSSA, Ulrich Iser (ABSV Halle 53) und Ali Ghardoony (GBS Haldensleben), hatten bereits bei Wettkämpfen im April und Mai ihre starke Form durch Erreichen und Übertreffen der Qualifikationsnormen ihrer Wettkampfklassen unter Beweis gestellt. Ulrich Iser stieß die Kugel am 19. April im italienischen Lana unter den Augen von Bundestrainer Bernd Mädler auf sagenhafte 11,48 m. Damit lag er um 20 cm über der geforderten Qualifikationsweite und stellte sowohl eine neue persönliche Bestleistung als auch einen neuen Deutschen Rekord auf. Der bisher auch von ihm in der Wettkampfklasse T/F 55 gehaltene Rekord lag bei 11,22 m. Bei Folgewettkämpfen in Halle und Birkenwerder überzeugte Iser mit stabiler Form und Weiten jenseits der 11-m-Marke. Ali Ghardoony wuchs bei der Halleschen Erdgaswerfertagen im Mai über sich hinaus und schleuderte den Diskus auf eine neue persönliche Bestleistung von 46,63 m. Damit übertraf er die für Peking geforderte A-Qualifikationsnorm in seiner Wettkampfklasse (T/F 57) nicht nur um 0,35 m, stellte nicht nur einen neuen persönlichen Rekord auf, sondern näherte sich dem Weltrekord bis auf 0,90 m.
Von den Sprintern des SV Halle setzte sich der 19-jährige blinde Sprinter Lars Lippek (Startklasse B 11) in den vergangenen Wochen deutlich in Szene. Innerhalb von drei Wochen steigerte er seine persönliche Bestleistung über 100m mit Guide Philipp Töpfer um 0,17 sek. auf 12,46 sek.. Über 200m fiel die Steigerung mit 0,41 sek. noch deutlicher aus, seine Bestleistung über diese Distanz mit Guide Steffen Große steht aktuell bei 24,83 sek. Bis zum Erreichen der Qualifikationsnorm muss er allerdings noch weiter zulegen. Die Chance dafür bietet sich bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften Leichathletik der Behinderten vom 13. bis 15. Juni in Berlin.
Auf diesen Wettkampf hofft auch der zweite Sprinter des SV Halle, Frank Hoffmann (Startklasse B 13), wenngleich er seine bisherigen Saisonleistungen noch nicht deutlich steigern konnte.
Das Erreichen der Qualifikationsnormen ist Voraussetzung für die Entscheidung über die endgültige Nominierung der Paralympic-Teilnehmer Deutschlands, welche die Nominierungskommission des DBS/NPC am 21. Juni 2008 treffen wird. Die Bekanntgabe wird für den Abend des 22. Juni per Pressemitteilung erwartet.

www.bssa.de


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