Mitten im Berufsleben: Junge Spitzensportler schnuppern Praxisluft - Verzahnung von Wirtschaft und Sport
Halle (Saale), 25. Februar 2014 – Junge Spitzensportler aus Sachsen-Anhalt tragen zu zukünftigen Erfolgen bei. Erfolgsgarant dafür ist ein funktionierendes Unterstützungsnetzwerk. Vor vier Jahren wurde deshalb der Unternehmenspraktikumsverbund zur „Berufsorientierung von Spitzensportlern“ gegründet, der heute um weitere drei Jahre verlängert wurde. Er gibt den jungen Sportlern ab der achten Klasse direkte Einblicke in die Vielfalt der Berufswelt, zum Beispiel bei den Stadtwerken Halle oder der Envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Mit der Hochschule Merseburg wurde dieser Verbund bereits auf ein späteres Studium ausgeweitet. Denn schulischer Erfolg und sportlicher Erfolg bilden in Halle eine Einheit zum Vorteil der Region.
Sportler aus Sachsen-Anhalt haben in den vergangenen Jahren große Erfolge für sich verbuchen können. Ein Erfolgsgarant ist unser funktionierendes Unterstützungsnetzwerk, das sowohl den Breitensport als auch den Spitzensport gleichermaßen fördert. Zu diesem Netzwerk gehören auch unsere Sportschulen Halle, die im Jahr 2015 bereits ihr 60jähriges Bestehen feiern. Sie sind, neben den Sportvereinen, für die fundierte Nachwuchsarbeit zuständig und gemeinsam mit den motivierten Trainern das Fundament des Erfolges.
Vor vier Jahren legten wir einen weiteren wichtigen Grundstein, der die Berufsperspektive der jungen Sportler verstärkt ins Auge fasst: Den Unternehmenspraktikumsverbund, der den Sportschülern ab der achten Klasse direkte Einblicke in die Vielfalt der Berufswelt ermöglicht. Mit der Hochschule Merseburg wurde dieser Verbund bereits auf ein späteres Studium ausgeweitet.
Diese Kooperation „Unternehmenspraktikumsverbund“ wird nun um weitere drei Jahre verlängert. Die Netzwerkpartner, wie beispielsweise die Stiftung Sport und die sie tragenden Unternehmen, der Olympiastützpunkt und der Ausbildungsverbund der bze GmbH, setzen sich weiterhin dafür ein, den jungen Sportlern den Rücken für den Sport frei zu halten.
„Wir haben hier eine echte Win-Win-Situation. Die Schüler können sich beruflich orientieren, und die regionale Wirtschaft kann ihre Ausbildungsberufe vorstellen und junge Menschen frühzeitig ansprechen und binden“, waren sich Bernd Koller, erster Vorsitzender Förderverein Sportschulen Halle e.V., und Ute Haupt, Leiterin Leistungszentrum bildungszentrum energie GmbH in Halle, einig.
Silvia König, stellvertretende Schulleiterin der Sportschulen Halle erklärt: „Wir sind sehr glücklich, dass es die Kooperation sowohl mit der Wirtschaft, als auch mit der Hochschule gibt. Denn unsere Schüler müssen Sport und Beruf unter einen Hut bekommen. Doch durch den Sport erwerben sie bereits so genannte ‚Schlüsselqualifikationen‘ wie Disziplin, Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft, die ihnen ein ganzes späteres Leben helfen werden.“
Für die beiden 15-jährigen Schülerinnen Lucie Marie Arlet und Vivien Böge haben sich die Praktika in der Wirtschaft gelohnt. „Ich will auch später im Sportbereich bleiben. Deshalb hat mir das Praktikum in der Sportklinik sehr gut gefallen. Ich habe viel gelernt. Nur im Büro sitzen ist dagegen nichts für mich“, berichtet Lucie. Beide bedanken sich beim bze und der Wirtschaft, so viele Berufe kennengelernt zu haben.
„Uns ist wichtig, dass die jungen Leute in unserer Region eine berufliche Perspektive und beste Voraussetzungen für den Eintritt ins Berufsleben haben. Bereits in der 7./8. Klasse muss Berufsberatung für Schüler über die Eltern beginnen. Bei uns haben sie die Möglichkeit, Praxisluft zu schnuppern“, ergänzen René Walther und Prof. Matthias Krause, beide Geschäftsführer der Stadtwerke Halle GmbH. „So attraktiv Berufe wie Fitnesstrainer und Ergotherapeutin für Sportler sein mögen: Berufsorientierung sollte auch auf die ‚Zukunftsberufe‘ im technischen Bereich abzielen. Sie sind viel erfolgreicher und stärken zudem die mitteldeutsche Region.“ Dies unterstreicht auch die Envia Mitteldeutsche Energie AG.
Kay Senius, Chef der Landesarbeitsagentur Sachsen-Anhalt/ Thüringen betont: „Berufsorientierung beantwortet heute nicht mehr nur die Frage: Welche Ausbildungsberufe gibt es, sondern welchen Verdienst und welche Entwicklungsmöglichkeiten habe ich später? Ist ein begleitendes Studium möglich? Was genau kann ich später werden? Welche Möglichkeiten gibt der Markt her? Momentan gibt es zu viele Ausbildungsabbrecher.“