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05.03.2012

Zehn Medaillen und viel Aufmerksamkeit für Sachsen-Anhalt

Der Fokus der Aufmerksamkeit zu den Internationalen offenen Deutschen Hallenmeisterschaften in der Leichtathletik im Behindertensport 2012, die vom 3. bis 4. März in der Sporthalle Brandberge in Halle stattfanden, lag ganz klar bei Ilke Wyludda. Sachsen-Anhalts Starterinnen und Starter gewannen insgesamt zehn Medaillen.

Nach ihrem Entschluss vom vergangenen Jahr, wieder aktiv in den Wettkampfsport mit Diskus und Kugel einzusteigen, absolvierte Ilke Wyludda ihren ersten Wettkampf vor heimischem Publikum. Für Podestplätze langten die erzielten Weiten nicht, für Freude bei Athletin, Trainern und Zuschauern alle Mal. Gegenüber den Ergebnissen vom Klassifizierungswettkampf Ende vergangenen Jahres in Dubai verbesserte sich Wyludda im Diskuswerfen um 4,85 auf 25,54 Meter, im Kugelstoßen um 1,41 auf 8,31 Meter. Entgegen allen kursierenden Gerüchten denkt Ilke Wyludda derzeit nicht über einen Start bei den Paralympischen Sommerspielen in London nach, sondern daran, Leistung zu zeigen. Harte Arbeit in Athletik und Wurf- bzw. Stoßtechnik stehen auf dem Trainingsplan. Was das an Ergebnissen bringt, wird unter anderem zu den Halleschen Werfertagen im Mai zu sehen sein.
Von Kameras und Journalisten weniger beachtet, absolvierten die anderen Starterinnen und Starter die Wettkämpfe. Für den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt (BSSA) schlugen unterm Strich zwei Gold-, sieben Silber- und eine Bronzemedaille zu Buche.
Mit den Paralympics im Visier trat Marie Brämer-Skowronek (GBS Haldensleben) in den Wurf- und Stoßdisziplinen an. Platz Zwei im Speerwurf, bei offener Wertung hieß für sie vor allem, mit den erreichten 18,39 Metern über der Qualifikationsnorm für London zu liegen. Die 6,21 Meter im Kugelstoßen reichten dagegen noch nicht für die Norm, die bei 7,34 Metern liegt. Im Diskuswerfen belegte Brämer-Skowronek mit 19,66 Metern auch den zweiten Platz, diese Disziplin ist aber für Rolli-Fahrerinnen in London 2012 nicht vorgesehen.
Ebenfalls auf Kurs Paralympics ist Anett Jelitte (SV Halle/HSV Medizin Magdeburg). Im Kugelstoßen der Frauen, stehend, holte auch sie Silber für Sachsen-Anhalt. In der Leichtathletik noch Wettkampfneuling zeigte Jelitte leichte Nerven und blieb mit 8,64 Meter um 18 Zentimeter unter der Qualifikationsnorm (8,82 m). Doch Trainerin Henny Gastel ist optimistisch: "Im Training hat Anett schon öfter in den Normbereich gestoßen, am vergangenen Mittwoch überraschte sie mit 9,11 Meter Trainingsleistung." Bei ihrem Schützling Frank Hoffmann (SV Halle) dagegen sieht sie einen noch recht weiten Weg bis zur Normerreichung. Trainingsausfälle durch die Prüfungszeit im Studium und Krankheit spiegelten sich in seinen Laufzeiten wieder. Dass er trotzdem Deutscher Meister über 400 und Vizemeister über 800 Meter in der Halle wurde, ist Grund zur Freude, vor allem aber Ansporn.
Weitere Medaillen für Sachsen-Anhalt holten Torsten Nitsch (VfB Germania Halberstadt) mit Gold im Kugelstoßen (9,94 Meter) und Silber über 60 Meter (8,98 Sek.) in der Seniorenwertung M 40 und Ralf Düring (BSV Salzwedel) mit Silber über 60 Meter (8,93 Sek.) in der Seniorenwertung M 50. Im Bereich der Starter mit Lernbehinderung errangen Nils Hermann mit Silber über 400 m (1:02,06 Min.) und Andrè Strelow, beide VfB Germania Halberstadt, mit Bronze über 60 Meter (8,02 Sek.) weiteres Edelmetall für den BSSA.
Ali Ghardooni (SC Magdeburg) war nach einer Entscheidung des Wettkampfleiters des Veranstalters (DBS) wegen Nichteinhaltung der Wettkampfbestimmungen (fehlende Abgabe der Startkarte) nicht startberechtigt. Altmeister Ulrich Iser (ABSV Netzwerk Halle) hatte die Meisterschaft ausgesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen müssen.
Zu den Meisterschaften, die bereist zum vierten Mal in Halle stattfanden, waren 200 Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland, Polen, Österreich, Marokko und der Schweiz angereist.

www.bssa.de


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