Andreas Ihle sichert sich WM-Ticket
Beim heimischen 3. Weltcup der Rennkanuten am 28. und 29. Mai in Duisburg, gleichzeitig WM-Qualifikationswettkampf für die deutschen Rennkanuten, konnte sich der Magdeburger Olympiasieger und Weltmeister Andreas Ihle gemeinsam mit seinem Neubrandenburger Partner Martin Hollstein für die im August im ungarischen Szeged stattfindenden Welttitelkämpfe qualifizieren.
Insgesamt 47 Nationen mit mehr als 850 Aktiven und Betreuern hatten für die Rennen über 200m, 500m und 1000m gemeldet. Duisburg gilt seit Jahren als wichtigster Gradmesser für die eigene sportliche Form und die der Konkurrenz etwa drei Wochen vor den Europameisterschaften und ca. zehn Wochen vor den Weltmeisterschaften.
Nur drei Siege für die deutschen Rennkanuten, C1 1000m (Sebastian Brendel/Potsdam), K2 500m Damen (Weber-Dietze, Potsdam/Leipzig) und der K2 1000m (Hollstein-Ihle, Nbg/MD) zeigen, wie hart umkämpft die Spitzenpositionen sind.
Erfreulich für Ihle und die mitgereisten Magdeburger, dass die Formkurve des in der kommenden Woche 32 Jahre alt werdenden Athleten nach der Schulter-OP im Oktober 2010 offenbar weiter nach oben zeigt.
Im Finale über 1000m zeigten Hollstein-Ihle einmal wieder die unglaubliche Harmonie in ihrem Boot. Schon nach knapp 200m konnten die beiden in den Streckenschlag mit Schlagfrequenzen um "100" wechseln und sehr ökonomisch den Abstand zu den auf der ersten Hälfte des Rennens führenden Belgiern Cauwenbergh-Pannecoucke gering halten. Die Konkurrenz fuhr zu diesem Zeitpunkt noch Schlagfrequenzen zwischen "114-120" und hatte erheblich mehr Mühe dem hohen Anfangstempo der Belgier folgen zu können. Nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens übernahm das russische Boot die Führung. Hollstein-Ihle blieben knapp dahinter in Lauerposition. Auf dem letzten Streckenabschnitt kam dann wieder der gefürchtete Endspurt von Hollstein-Ihle dem die Konkurrenz nichts entgegen zu setzen hatte. Eine halbe Sekunde, gleichbedeutend mit einer knappen halben Bootslänge Vorsprung reichte im Ziel, um unsere beiden Jungs auch ohne Zielfoto als deutliche Sieger auszuweisen.
Über 500m wurden Hollstein-Ihle am Sonntagnachmittag Vierte, 3/10 sec hinter Russland, Belgien und Spanien. Sie blieben aber knapp vor dem zweiten deutschen Boot. Damit erhalten sie sich die Chance bei den kommenden Saisonhöhepunkten auch wieder über die Halbkilometerdistanz starten zu können.
Conny Waßmuth wurde mit der 200m Staffel Dritte, blieb in den Einerrennen aber etwas hinter den Erwartungen. Auch bei Erik Leue lief es am Wochenende im C2 über 1000m noch nicht wie gewünscht. Hier bleibt abzuwarten wie die Bundestrainer die Situation bewerten und dann im weiteren Saisonverlauf verfahren wird. Bei der EM in Belgrad in drei Wochen werden die deutschen Kanuten dann auch auf die in Duisburg noch fehlenden starken Ungarn und Portugiesen treffen. Es gilt also weiter dranzubleiben und sich weiter zu steigern!