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23.08.2010

2 x WM-Gold für Magdeburger Kanuten in Poznan

Fünf Kanuten des SC Magdeburg hatten sich für die Weltmeisterschaften vom 19. bis 23. August in Polen qualifiziert. Das Quintett wurde angeführt von den beiden Olympiasiegern Conny Waßmuth und Andreas Ihle. Mit zweimal Gold, einmal Bronze, zwei vierten Plätzen und einigen guten Plazierungen kehren die Magdeburger Rennkanuten an die Elbe zurück.

An den beiden Finaltagen mußte Chris Wend als Erster ran. Er führte den C4 über 1000m auf Schlag fahrend zu Bronze. Nur die Winzigkeit einer Zehntelsekunde fehlte an Silber. Laut Zielfoto waren die Rumänen ein paar Zentimeter eher im Ziel als Chris und seine Mannschaftskameraden. Gold ging überlegen mit zwei Sekunden Vorsprung an Weißrußland.
Eine knappe Stunde später war dann Olympiasieger Andreas Ihle gefordert. Er ging wieder mit seinem Goldpartner von Peking, Martin Hollstein aus Neubrandenburg, an den Start. Beide waren in diesem Jahr besonders motiviert, hatten sie sich doch im Vorjahr auf Grund gesundheitlicher Probleme bei Ihle, beruflicher Weiterbildung bei Hollstein und daraus resultierenden Trainingsrückständen erst gar nicht für die Nationalmannschaft qualifiztiert. In diesem Jahr hatten sie mit Weltcupsiegen und dem erstmaligen Gewinn der Europameisterschaft bereits angedeutet, dass sie zu den ganz heißen Medaillenanwärtern zählen würden. Schulterprobleme bei Ihle drei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft ließen dann aber doch einige Zweifel am Gelingen der WM aufkommen. Im Finale über 1000m gingen die beiden ähnlich wie bei Olympia wieder recht defensiv an, lagen zur Hälfte des Rennens im Mittelfeld, doch dann zündeten beide den Turbo. 250m vor dem Ziel lagen sie schon im Medaillenbereich, doch dann – anders als bei Olympia – hielten die Ungarn gegen. Etwa 20cm fehlten zur Führung und die Bootsspitze der Ungarn blieb vorn – bis etwa zwei Bojenreihen, ca. 30m, vor dem Ziel. Dann war der Wiederstand der Ungarn gebrochen. Zwei Zehntelsekunden waren Hollstein-Ihle im Ziel vor den Ungarn. Der Maltasee von Poznan erwies sich für Andreas Ihle mal wieder als gutes „Pflaster“. Hatte er doch vor neun Jahren 2001 hier seinen ersten Titel im K4 gewonnen. Nach vielen Höhen und Tiefen in den letzten Jahren ist er nun auch Zweierweltmeister.
Im Canadierzweier über 1.000m hatte sich Vorjahresweltmeister Erik Leue mit seinem neuen Partner Thomas Lück ebenfalls viel vorgenommen, doch die WM-Woche stand für ihn unter keinem guten Stern. Kurz vor Beginn der Titelkämpfe starb seine im Kanusport ebenfalls international Ende der fünfiger, Anfang der sechziger Jahre sehr erfogreiche Oma Siegrid Leue. Oma Siegrid stand 2007 bei Eriks erster WM-Teilnahme noch begeistert am Ufer und feuerte ihre Enkel Fiederike und Erik an. Die Konzentration auf den Saisonhöhepunkt in diesem Jahr war dahin. Im Zwischenlauf reichte es für Leue-Lück nur zu Platz vier und damit zum B-Finale. Der Sieg im B-Lauf und damit insgesamt Platz 10 bei der diesjährigen WM dürfte unter den gegebenen Umständen noch als richtig gut zu bewerten sein.
Sören Schust hatte sich bei seinem WM-Debüt für die 200m-Sprintstrecken im K2 zusammen mit Jonas Ems aus Essen und für die Staffel qualifiziert. Im K2 reichte es für die beiden zu Platz sechs im B-Finale und in der Staffel bestand Hoffnung auf eine Medaille. Leider brach im Finale bei Vizeweltmeister Ronny Rauhe eine alte Verletzung auf, so daß die Staffel im Bereich der Medaillen liegend aufgeben mußte.
Last but not least Conny Waßmuth! Conny fuhr in diesem Jahr in neuer Besetzung mit Fanny Fischer den K2 über 200m. Beide fuhren wie auch Hollstein-Ihle über 500m knapp an der Medaille vorbei und wurden Vierte. Drei Zehntelsekunden fehlten zu Bronze. Aber wer Conny kennt, der weiß, daß erst ganz am Ende abgerechnet wird. Sie war nochmal für die letzte Damenentscheidung, der 4x200m Staffel nominiert. Und hier holten dann auch die deutschen Damen das erhoffte Gold. Conny gewann gemeinsam mit Nicole Reinhardt, Katrin Wagner und Tina Dietze vor Ungarn und Russland.


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