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09.09.2024

Paralympics Paris 2024 – Para Kanu

Finale furiosum – Paralympics-Bronze für Anja Adler

© Bildnachweis: SV Halle

(paralympic.org /BSSA, 08.09.2024) Der Fluch des ewigen vierten Platzes ist auf höchster Ebene gebrochen. Anja Adler (SV Halle) ist Bronzemedaillengewinner der Paralympics von Paris im Para Kanu der Startklasse KL 2.

In einem packenden Finale ging Adler (52.17) als Dritte über die Ziellinie. Auf den letzten Metern war es eng gegen die Zweitplatzierte Britin Emma Wiggs (51.56). Die 35-jährige Hallenserin kämpfte bei leichtem Rückenwind von hinten rechts um jeden Zentimeter.

Anderthalb Stunden vor dem A-Final-Rennen fuhr sie das Halbfinale in ihrem Heat souverän und locker. Ein guter erster Schlag, akzentuierte, kräftige Schläge mit gutem Druck auf das Paddel ließen sie gut über die Regattatrecke des Vaires-sur-Marne Stations von Paris fahren.

Gold im Finale ging, wie auch in Tokio 2021, an die Britin Charlotte Henshaw (49.07). Sie erzielte eine neue Paralympische Bestzeit.

„Da wir in den beiden unteren Startklassen nicht aktiv mir den Füßen steuern können, ist Seitenwind echt gemein und schwer. Das heißt, wir müssen alles über Paddelschläge ausrichten. Das ist Trainingssache, eine technische Komponente mit Feingefühl. Wir haben viel trainiert, um auch unter derartigen Bedingungen sauber und bei uns zu bleiben“, schätzte Adler ihr Rennen fachlich ein.

Die Dauerrivalin Katalin Varga aus Ungarn kam mit genau diesen Windbedigungen nicht so gut klar. Adler nutzte ihre Chane und hängte sich mit aller Kraft, klarem Kopf sowie guter Technik an die Heckflosse der Silbermedaillengewinnerin Wiggs.

Die Emotionen schlugen hoch beim halleschen Fanblock aus Familie und Freunden vor Ort, Anfeuern und Freude über die Medaille waren im Livestream unüberhörbar.
Adler selbst zeigte sich überglücklich und fassungslos vor Freude. Wochen-, monate-, jahrelange akribische Arbeit haben sich ausgezahlt. Gleichzeitig dankte sie allen Unterstützern.

„Es ist so unfassbar, ich glaube kaum, was hier gerade passiert ist. Ich habe mit mir gehadert nach dem Vorlauf. Ich habe mir die Medaille so sehr gewünscht, dann schien sie sehr fern und nun dieses Finale furiosum. Super Start, fürchterliche Windbedingungen, die wir zum Glück trainiert hatten. Danke ans Material, Trainer- und Supportteam und alle zu Hause. Teamwork makes the team work. Das haben wir heute erlebt. Danke“, fasste sie überglücklich zusammen.

Ihre Mannschaffts-Kolleginnen Edina Müller (KL 2, Hamburg) und Felicia Laberer (KL 3, Berlin) vervollständigten mit ihren Medaillen das deutsch Frauen-Kanu-Bronze-Trio.


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