Lukas Märtens erzielt als Fünfter ein weiteres Topresultat
Mit einem weiteren starken Auftritt ist Olympiasieger Lukas Märtens in 1:45,46 Minuten auf Platz fünf über 200m Freistil geschwommen. Dabei hatte der 22-Jährige bis zur letzten Wende noch gute Medaillenchancen, nachdem er das Rennen mutig von vorne weg angegangen war und so die Favoriten um den Weltjahresbesten David Popovici (ROU) 150 Meter lang ordentlich unter Druck setzen konnte, die ihre Stärken noch mehr als der Magdeburger auf den kürzeren Freistilstrecken haben.
Auf der letzten Bahn fehlte dann jedoch ein wenig die Kraft, immerhin hat Märtens bei diesen Spielen in Paris (FRA) bereits 1.400 Meter in den Knochen – mehr als seine direkten Konkurrenten. Trotzdem war auch dieser Auftritt wieder ein weiteres positives Kapitel in dem bislang so erfreulichen Auftritt des DSV-Teams in der französischen Hauptstadt.
„Ich würde sagen, es war ein sehr mutiges Rennen. Ich hatte richtig Bock darauf, mit den Jungs da ordentlich zu fighten. Ich habe, denke ich, bis zum Ende hin gekämpft“, sagte Märtens. Bei seinem vierten Platz im Frühjahr bei der WM in Doha (QAT) war die letzte Bahn seine schnellste gewesen, dort war er damals dafür etwas zu langsam angegangen. „Diesmal wollte ich es unbedingt anders machen. Aber es ist halt ein schmaler Grat, den muss man genau treffen.“ Auf den letzten 50 Metern hätte ihm alles weh getan, „es hat alles bis in die letzte Sehne gebrannt. Das war nicht nur ein schwarzes Loch – das war ein Vakuum. Aber mit Platz fünf in der Welt kann man am Ende zufrieden sein, das schafft bei den Spielen auch nicht jeder.“
Im Kampf um Gold, Silber und Bronze entschieden nur Hundertstelsekunden über die Stellordnung auf dem Podium. Letztlich hatte Popovici, der Weltmeister 2022 in Budapest (HUN) und amtierende Europameister, mit seiner Siegerzeit von 1:44,72 Minuten genau zwei Hundertstel Vorsprung auf Matthew Richards (GBR/1:44,74), den Weltmeister des vergangenen Jahres; auch der Drittplatzierte Luke Hobson (USA) lag mit 1:44,79 nur knapp dahinter. Die ersten Drei trennten also lediglich sieben Hundertstel – so eng ging es auf einem olympischen Podium in dieser Disziplin noch nie zu.
Für Lukas Märtens richtete sich der Blick anschließend schon wieder nach vorne, schließlich stehen am Dienstag bereits die Vorläufe mit der 4x200m-Freistilstaffel an. Seine Goldmedaille über 400m Freistil kann ihm ohnehin niemand mehr nehmen. „Ich denke, ich kann trotzdem sehr, sehr zufrieden sein. Ich habe meine Goldmedaille, alles andere ist jetzt einfach Bonus. Mit der Staffel morgen versuche ich, die Jungs ins Finale zu bringen. Und über die 200 Rücken versuche ich auch noch mal alles. Dann kann ich mir, denke ich mal, auch eine Pause gönnen.“