Der Stolz überwiegt bei Barthel/Eikermann nach Platz sieben im Olympiafinale
Nach dem olympischen Finale im Turm-Synchronspringen schaute Timo Barthel noch einmal drei Jahre zurück. Damals, bei den Sommerspielen in Tokio (JPN), war der Hallenser zwar im Einzel am Start gewesen – die Qualifikation für den Synchronwettbewerb hatte er dereinst mit seinem damaligen Partner Patrick Hausding aber knapp verpasst. Diese Erfahrung half ihm nun, das Ergebnis von Paris (FRA) noch besser einzuordnen, wo es für den 28-Jährigen am Montag zusammen mit Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) mit 364,41 Punkten zu Platz sieben reichte. „Das war schon eine große Leistung von uns, dass wir uns überhaupt hierfür qualifiziert haben und bei Olympia in den Top acht dabei sein durften“, betonte Barthel. „Wir waren im Finale. Wir haben den siebten Platz erreicht, und den kann uns keiner nehmen.“
Insgeheim hatten die beiden nach ihrem dritten Platz beim diesjährigen Weltcupfinale wohl noch mit einer etwas besseren Platzierung geliebäugelt, wie der Routinier im deutschen Sprungteam offen zugab. Dafür hätte es in einem hochklassigen Feld allerdings eines fehlerfreien Auftritts bedurft, der ihnen an diesem Tag nicht gelingen wollte. „Ich konnte meine Leistung leider nicht ganz abrufen. Die ersten Kürsprünge waren gut, aber in Runde fünf und sechs habe ich jeweils große Fehler gemacht, Jaden zuvor in der vierten Runde einen kleinen, und das sind einfach zu viele“, sagte Barthel. „Aber man muss auch ehrlich sein: Selbst mit unserer Bestleistung von 409 Punkten wären wir hier heute Sechster geworden.“
Denn das Niveau im stärksten Wettkampf des Jahres war enorm. Die Briten, die 2021 in Tokio überraschend vor China triumphiert hatten (allerdings in anderer Besetzung), lieferten den Favoriten aus dem Reich der Mitte auch diesmal wieder ein heißes Duell mit zahlreichen Top-Wertungen. Diesmal wurde es für Tom Daley und Noah Williams mit 463,44 Punkten Silber, ganz vorne aber triumphierten die dreifachen Weltmeister Lian Junjie und Yang Hao (CHN) mit überragenden 490,35 Zählern. Im spannenden Kampf um Bronze behielt Kanada mit Rylan Wiens und Nathan Zsombor-Murray mit 422,13 die Oberhand.
Timo Barthel wird in Paris in der kommenden Woche auch noch im Turm-Einzel antreten. Danach sollte eigentlich Schluss sein mit den Sprüngen aus zehn Metern, so hatte es der Routinier vor den Spielen angekündigt, doch diese Entscheidung hat er nun noch einmal überdacht und nimmt jetzt Olympia 2028 ins Visier. „Wir wollen weiter an uns arbeiten, damit wir in Los Angeles noch besser sind, auch wenn ich dann ein alter Mann bin“, meinte er. Eikermann sagte: „Wir müssen auf jeden Fall gucken, dass wir noch mehr zusammen trainieren.“ Der 19-Jährige, Jüngster unter den deutschen Springer*innen, wohnt in Aachen, Barthel lebt in Halle, aber Platz sieben bei Olympia sollte doch Motivation genug sein, auch diese Umstände zu meistern.
Das OSP-Team sagt herzlichen Glückwunsch zum erreichten 7. Platz und wünscht nun dem DSV-Team für die weiteren Wettbewerbe alles Gute!!!
Diesen Artikel und mehr Informationen rund um das Wasserspringen bei den OS in Paris finden Sie hier auf den Seiten des DSV.