Schwimm WM in Doha
Isabel Gose gewinnt über 1500m Freistil ihre zweite Bronzemedaille in Doha
Mit Edelmetall im Rücken ist auf einmal alles ganz leicht. Sogar die 1500m Freistil, die längste aller Schwimmstrecken im Becken. Beflügelt von ihrer Bronzemedaille über 400m Freistil am vergangenen Sonntag ist Isabel Gose bei den Weltmeisterschaften in Doha (QAT) direkt zur nächsten Medaille geschwommen. Nach 15:57,55 Minuten durfte sich die 21-Jährige vom SC Magdeburg abermals über den dritten Platz freuen. Gold ging an die Italienerin Simona Quadarella (15:46,99), Silber an Li Bingjie aus China (15:56,62). Zusätzlich versüßt wurde die Medaille für Gose durch die vorzeitige Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris (FRA). Laut Nominierungsrichtlinien des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) sind die Top vier aus Doha bei Erfüllung der Normzeit automatisch für Olympia gesetzt.
“Ich bin total happy über die Medaille. Das war ein bisschen das, was wir erhofft hatten”, sagte Gose, die sich auch darüber freute, dass ihr Vater bei diesem Erfolg live dabei sein konnte. “Mein Papa hat zu Weihnachten von meinen Großeltern und seinem besten Freund die Reise hierher geschenkt bekommen. Das macht mein Papa nicht oft, weil sich das meine Eltern eigentlich nicht einfach so leisten können. Er ist voll into it und mega happy, dass er hier sein kann. Und für mich ist es auch schön, ein Stückchen Heimat hier zu haben.”
Auf den ersten 500 Metern lagen die spätere Siegerin, Gose und Li noch gleichauf, doch dann machte Quadarella ernst, die durch den WM-Verzicht von Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Katie Ledecky (USA) schon im Vorfeld als klare Favoritin galt. Nach 800 Metern lag sie alleine vorn, dahinter dann die Chinesin und die Deutsche nahezu gleichauf und schon mit deutlichem Vorsprung auf den Rest des Feldes. “An Quadarella hätte ich nicht dran bleiben können. Das ist einfach noch ein zu hohes Niveau für mich bei den 1500”, so Gose. Die Medaille war aber schon zu diesem Zeitpunkt so gut wie sicher, bloß die Farbe noch nicht. Erst auf der letzten Bahn entschied Bingjie Li den Sprint um Silber dann für sich. “Ich hätte nicht früher anziehen dürfen, ich habe alles auf die letzten 50 gesetzt und ich glaube, sie auch. Aber ich musste mich da jetzt einfach geschlagen geben und das ist vollkommen in Ordnung”, befand Gose.
Schon bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) war die Magdeburgerin als Sechste gut platziert gewesen, seitdem hat sie noch einmal viel in die 1500m investiert. “Die 1500 Meter in mein Programm zu nehmen, war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung”, hatte sie schon im Vorfeld dieser Titelkämpfe gemeint, zumal das Training dort sich auch positiv auf die 800m Freistil auswirke. Nach zwei Tagen Erholung will sie auf dieser Strecke dann noch einmal angreifen. Das nun schon doppelte Edelmetall soll sie auch dort wieder beflügeln.
Quelle: DSV Homepage