Lukas Märtens schwimmt zu WM-Bronze über 400m Freistil
Nach den grandiosen Erfolgen beim Freiwasserschwimmen bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) starteten auch die Beckenwettbewerbe für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) gleich mit einem Medaillengewinn. Im allerersten Finale in der Marina Messe Hall erkämpfte Lukas Märtens am Sonntag über 400m Freistil in 3:42,20 Minuten Bronze hinter Sam Short (AUS/3:40,68) und Ahmed Hafnaoui (TUN/3:40,70). Nach dem EM-Titel und WM-Silber im Vorjahr wieder ein toller Erfolg für den 21-Jährigen vom SC Magdeburg, der damit als erster Deutscher in dieser Disziplin bei zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften aufs Treppchen schwamm. Zusätzlich hat er sich damit auch vorzeitig einen Startplatz bei den Olympischen Spielen 2024 gesichert, den die nationalen Kriterien bis WM-Rang vier garantieren.
„Ich bin zufrieden mit dem Platz, von der Zeit her hätte ich mir ein bisschen mehr erhofft und wollte Richtung Bestzeit schwimmen“, sagte Märtens, der die Mittelstrecke im Vorjahr schon mal in 3:41,60 gekrault war. „Aber ich bin nicht traurig darüber, Dritter bei einer WM, wo jeder Platz so hart umkämpft ist, da bin ich wirklich zufrieden.“
Für Titelverteidiger Elijah Winnington (AUS/3:44,26) blieb diesmal beispielsweise nur Rang sieben. „Ab 300 Metern wusste ich, dass es eine Medaille wird. Als Winnington weggebrochen ist, da habe ich mir schon so gedacht: Wenn ich den schlage heute, dann sieht es wirklich gut aus mit der Medaille. Dann habe ich die Jungs da vorne gesehen und gedacht, ich gebe jetzt nochmal alles und haue nochmal alles rein. Und es hat am Ende zum dritten Platz gereicht.“
Als Fünftschnellster des Vorlaufs war der Deutsche auf Bahn zwei ins Rennen gegangen. Dem Weltjahresbesten Short und auch Olympiasieger Hafnaoui, die von Beginn an mächtig aufs Tempo drückten und bis 300 Meter beide deutlich unter dem 2009 im damals noch erlaubten Hightechanzug aufgestellten Weltrekord von Paul Biedermann (3:40,07) lagen, vermochte er nicht ganz zu folgen. Mit viel Übersicht positionierte er sich aber hinter dem Führungsduo und brachte diese Platzierung bis ins Ziel. „Ich denke, ich habe von der Taktik alles richtig gemacht. Nur von der Fitness hätte ich mir noch ein bisschen mehr erhofft, weil ich gut drauf bin. Aber ich bin zufrieden.“ Schon am Montag steht für Märtens das Rennen über 200m Freistil an.
Anschließend schaute Märtens aber erst einmal seiner Freundin Isabel Gose (SC Magdeburg) bei deren Finale über 400m Freistil zu. „Es war heute früh ja schon ein super Rennen, ich bin total stolz auf sie“, betonte er. Gose war im Vorlauf bereits deutschen Rekord geschwommen (4:03,02 Minuten), am Abend schlug sie dann als einzige Europäerin im Finale als Siebte (4:05,27) an. Den Titel sicherte sich mit neuem Weltrekord (3:55,38) Olympiasiegerin Ariarne Titmus (AUS) vor US-Star Katie Ledecky (3:58,73) und Erika Fairweather (AUS/3:49,59). Kanadas 16-jähriger Aufsteigerin Summer McIntosh (3:59,94) kam nicht annähernd an ihre Weltrekordzeit aus dem Frühjahr (3:56,46) heran und ging als Vierte (3:59,94) leer aus.
„Ich glaube, ich wollte anfangs zu viel. Zum Ende hin hat mir ein bisschen die Kraft gefehlt, aber ich bin eigentlich gut drauf, das habe ich heute früh bewiesen. Vielleicht ist einfach bei der Regeneration heute Mittag nicht alles so gelaufen, muss man schauen, woran es jetzt gelegen hat“, sagte Gose. Schon am Montag steht für sie nun der Vorlauf über 1500m Freistil an, und den wird sie nach diesem Auftakt voller Optimismus bestreiten: „Es lief ja super gut heute früh, ich bin super happy auch, mit dem deutschen Rekord in die WM zu starten, das ist etwas ganz Besonderes.“
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