WM Wasserspringen in Fukuoka
In den ersten Tagen der Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) hatten sich für die deutschen Wasserspringer*innen längst nicht alle Hoffnungen erfüllt, doch dem Zusammenhalt in der Mannschaft hatte das nicht geschadet. Da war es nur treffend, dass es am Dienstag die erste Medaille der Wasserspringer*innen bei dieser WM im Team-Event gab, ganz nach dem Motto: Gemeinsam ist man eben doch am stärksten. Lena Hentschel, Christina Wassen (beide Berliner TSC), Moritz Wesemann und Timo Barthel (beide SV Halle) freuten sich nach einem geschlossenen Teamauftritt mit 432,15 Punkten über Bronze. Gold ging wie erwartet an die Chines*innen (489,65), die damit bereits ihren achten Titel in Fukuoka einsammelten, Silber nach Mexiko (455,35).
„Mega, mega, mega, es ist unglaublich”, jubelte Bundestrainer Christoph Bohm. „Das war eine Riesen-Reaktion des Teams und freut mich sehr, gerade nach dem, was wir jetzt die letzten Tage einstecken mussten. Heute sind sie alle Vier einfach voll auf Angriff gegangen, haben schöne Sprünge gezeigt und keine Fehler gemacht. Hinter China und Mexiko Bronze zu holen, damit haben wir nicht gerechnet, muss ich echt sagen. Umso schöner ist es natürlich, wenn dann sowas dabei raus kommt.”
Beim Teamwettbewerb starten pro Nation maximal vier Aktive, aber mindestens eine Frau und ein Mann. Dann bestreiten zunächst je ein Mann und eine Frau die Sprünge vom 3m-Brett und das 3m-Mixed-Synchronspringen, anschließend geht es für die Einzelsprünge beider Geschlechter und das Turm-Mixed-Synchronspringen hoch auf die Plattform.
In den Einzeln vom 3m-Brett zeigte zunächst Lena Hentschel einen sauberen Auerbachsalto, anschließend präsentierte 3m-Europameister Moritz Wesemann einen seiner Paradesprünge – den 4,5-fachen Salto vorwärts. Nachdem die beiden auch den Synchronsprung stark ins Wasser brachten, lag Deutschland bereits zur Halbzeit des Wettkampfes auf Medaillenkurs. „Es war ein rundum gutes Team-Event für uns. Wir haben sehr gut mit mir und Moritz vom Brett starten können, mit unseren Einzelsprüngen und unserem Synchronsprung. Wir hatten damit eine ganz gute Ausgangssituation geschaffen für die Turmspringer*innen. Wir wussten natürlich, dass das sehr knapp wird alles, weil starke Nationen gesprungen sind. Moritz und ich haben gesehen, dass es zu Australien sehr knapp wurde, aber wir haben da einfach versucht, unser Vertrauen voll und ganz in die Turmspringer*innen zu stecken”, sagte Hentschel.
In den Einzelsprüngen vom Turm gelang Christina Wassen dann ausgerechnet der Handstandsalto, mit dem sie im Einzelwettbewerb in beiden Runden heute noch große Probleme hatte, diesmal deutlich besser, und auch Timo Barthel erzielte mit dem Rückwärtssalto eine hohe Punktzahl. Mit einem weiteren sehr gelungenen Delfinsprung sicherten Wassen und Barthel das Edelmetall dann ab.
„Wir feiern die Medaille ohne Ende. Das gibt uns hoffentlich Selbstbewusstsein für das ganze Team”, so der Bundestrainer. Ähnlich sah es auch Timo Barthel: „Die Medaille ist ein schöner Abschluss für die WM und beflügelt uns in Richtung Doha, wo wir nochmal angreifen werden und hoffentlich unsere Ziele erfüllen und den Quotenplatz für Paris (im 3m- und im Turm-Synchronspringen, Anm. d. Red.) gewinnen können.”
In dieser Form wurde das Team-Event bei einer WM übrigens zum ersten Mal ausgetragen, nachdem es das Format bei Europameisterschaften schon länger gibt. Im vergangenen Jahr war es dann auch vom Weltverband im Rahmen des Weltcups in Berlin erstmals ausprobiert und für gut befunden worden. Vom 04. – 06. August findet der Weltcup erneut in der deutschen Hauptstadt statt, diesmal sogar das große Super Final mit den weltbesten Wasserspringer*innen.
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