OWS 2022: Doppel-Triumph für deutsche Doppel in Yanqing
• Wendl/Arlt gewinnen fünftes Olympia-Gold
• Silbermedaille für Eggert/Benecken
• Bronze geht an Steu/Koller (AUT)
Yanqing (bsd,lr/09.02.2022) Die schwarz-rot-goldenen Rodel-Festspiele in Yanqing gehen in die dritte Runde: Nach den beiden Goldmedaillen von Johannes Ludwig und Natalie Geisenberger triumphierten auch beim heutigen Doppelsitzer-Rennen die deutschen Duos und sorgten für den zweiten Zweifacherfolg in 24 Stunden. Die Goldmedaille durften sich Tobias Wendl und Tobias Arlt um den Hals hängen, Silber ging an Toni Eggert und Sascha Benecken.
Die Gold-Tobis haben das Triple geholt: Nach Gold 2014 in Sochi und 2018 in PyeongChang sicherte sich der Bayern-Express das dritte Gold im Einzelrennen und das insgesamt fünfte bei Olympischen Spielen (2x Gold in den Team-Staffeln 2014 und 2018). Nach einer eher durchwachsenen Saison ließen Wendl/Arlt im heutigen Wettkampf die Konkurrenz nicht an sich heran und legten im ersten Lauf mit Bahnrekord eine schnelle Zeit vor. Die Führung gab das Duo dann auch nicht mehr aus den Händen und ließ sich im Ziel von den Teamkollegen feiern.
"Wir waren 2014 schon entspannt, wir waren 2018 entspannt, und auch heute waren wir entspannt. Wir verstellen uns nicht, wir sind einfach so, und vielleicht war das der Schlüssel zum Erfolg. Das ist unser Erfolgsgeheimnis, falls das jemand mitschreiben will", erzählt Wendl. "Uns sind die Trainingsläufe schon gut gelungen, wir hatten keine Wackler aus der 13. Wir hatten von Anfang an Spaß, und das ist jetzt die Krönung. Danke auch an unsere Frauen, die uns immer den Rücken stärken", merkt Arlt noch an.
Das zweite Doppel um Toni Eggert und Sascha Benecken sorgte mit der Silbermedaille für den deutschen Zweifachtriumph, zwei absolut perfekte Läufe zauberten die Thüringer aufs Eis. Nur 0,099 Sekunden trennten sie von der Goldmedaille, stolz können die beiden Dominatoren des vergangenen Winters einmal mehr auf sich sein. Hintermann Benecken hatte im Ziel beim Siegerfoto auch ein paar Tränchen in den Augen.
"Wir haben heute unsere zweite olympische Medaille gewonnen, und darauf können wir sehr sehr stolz sein. Die Bahn ist sehr selektiv, und es gab erstaunlicherweise wenig Probleme. Man hat es ja bei den Frauen gesehen, als zwei Top-Favoritinnen gestürzt sind. Daher galt es heute nicht nur, eine Medaille zu gewinnen, sondern auch die haarigen Stellen zu meistern und geradeaus ins Ziel zu kommen", erzählt Eggert im Ziel. Auf die Frage, wo denn der minimale Rückstand geblieben sei, antwortet Benecken: "Wir können unsere Läufe unterschreiben, konnten im zweiten Lauf nochmal eine Schippe drauflegen, und dass die Tobis das dann durchziehen, da muss man den Hut davor ziehen. Das war keine einfache Situation. Und wir haben Silber definitiv gewonnen, und nicht Gold verloren."
Bronze ging an die beiden Österreicher Thomas Steu und Lorenz Koller. Das Duo aus Vorarlberg/Tirol kam mit bereits 0,511 Sekunden Rückstand ins Ziel und hatte einige kleine Fehler zu verbuchen. Vordermann Steu hatte während des Winters immer wieder mit seiner Fußverletzung zu kämpfen, bei einigen Rennen ging das rot-weiß-rote Doppel nicht an den Start. Umso mehr kann man den Hut vor dieser Leistung ziehen.
Das vierte Medaillenfavoriten-Paar, die Letten Andris und Juris Sics, landete auf dem fünften Platz. Die "Oldies" unter den Doppelsitzern kamen am heutigen Tag nicht einwandfrei durch den Eiskanal und fielen sogar hinter ihren jüngeren Teamkollegen Bots/Plume zurück.
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