Nominierung Deutsches Paralympics-Team für Tokio
Drei plus eins für Paralympics Tokio
(DBS/BSSA, 19.07.2021) Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) gab heute, 36 Tage vor der Eröffnungsfeier, die für die Paralympischen Sommerspiele in Tokio nominierten Athlet*innen bekannt. Für den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA) wurden Anja Adler (Para Kanu, SV Halle), Marie Brämer-Skowronek (Para Leichtathletik, SC Magdeburg) und Andrea Eskau (Para Radsport, USC Magdeburg) ins Team Deutschland Paralympics nominiert.
Vom 24. August bis 5. September werden sie im 134-köpfigen Aufgebot (58 Athletinnen und 76 Athleten) des DBS in 18 der 22 paralympischen Sommer- Sportarten um Medaillen und beste Platzierungen kämpfen. Ergänzt wird das BSSA-Aufgebot durch Anas Al Khalifa (Para Kanu, SV Halle) und seine Heimtrainerin Ognyana Dusheva. Al Khalifa startet unter der Flagge des Internationalen Paralympischen Komitees für das Refugee Paralympic Team.
Für Andrea Eskau sind die Spiele in Tokio nach Peking 2008, London 2012 und Rio de Janeiro 2016 die vierten Sommer-Paralympics. In ihrer bisherigen Bilanz schlagen daraus fünf paralympische Goldmedaillen für die 50-jährige zu Buche.
Marie Brämer-Skowronek erlebt nach London mit Silber im Speerwerfen ihre zweiten Paralympics. Die 31-jährige Magdeburgerin ist inzwischen international im Kugelstoßen erfolgreich. Anja Adler paddelt erstmals bei Paralympischen Spielen und will als amtierende Europameisterin beste Leistungen abrufen: Ich freue mich riesig, dass die Nominierung nun offiziell ist und bin stolz darauf, meinen Verein, den BSSA, Sachsen-Anhalt und Deutschland in Tokio zu vertreten. Jetzt laufen die letzten Vorbereitungen und ich vertraue darauf, dass die Strategien meiner Trainerin Ognyana Dusheva und des Bundestrainers André Brendel aufgehen und ich beste Rennen liefern werde.
Neben den Aktiven fliegt unter der Leitung von Dr. Karl Quade als Chef de Mission ein 104 Personen umfassendes Funktionsteam mit nach Tokio. Trainer*innen, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Techniker*- und Betreuer*innen werden für das Wohl des Teams Deutschland Paralympics sorgen.
Insgesamt werden bei den verschobenen Paralympics in Tokio bis zu 4.400 Sportler*innen aus rund 160 Nationen erwartet.
Angeführt wird die 275-köpfige deutsche Delegation von DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. Wir biegen auf die Zielgerade auf der Road to Tokyo ein. Fünf Jahre und damit ein weiteres Jahr haben die Athletinnen und Athleten auf dieses große Highlight verzichten müssen, fünf Jahre mussten wir auf diese besondere Strahlkraft des drittgrößten Sportevents der Welt warten. Wir hoffen, dass auch diese Spiele neues Feuer entfachen und der paralympischen Bewegung noch mehr Schwung verleihen. Denn trotz aller positiver Entwicklung ist die Aufmerksamkeit für den Para Sport längst keine Selbstverständlichkeit und wir müssen noch immer dafür kämpfen, dass unsere Athletinnen und Athleten die Wahrnehmung erhalten, die sie aufgrund ihrer Leistungen einfach verdienen als Spitzensportler, Mutmacher und als Vorbilder für Menschen mit und ohne Behinderung, betont Beucher. Neben Gesundheit für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen wir uns, dass Olympia und Paralympics als besondere Spiele in Erinnerung bleiben. Und beim Rückblick statt eines Virus die sportlichen Leistungen dominieren. Wir gratulieren allen nominierten Athletinnen und Athleten und wünschen ihnen viel Erfolg, denken aber auch an diejenigen, die diesmal aus unterschiedlichen Gründen nicht teilnehmen. Der Vorteil: Bis Paris 2024 sind es nur noch drei Jahre.