Rudern: Deutsche Kleinbootmeisterschaften - Zeidler krönt "seinen harten Weg"
Bei sonnigen, aber sehr wechselhaften Bedingungen, wurde am heutigen Sonntag auf dem Fühlinger See in Köln um die Deutschen Meistertitel gerudert. In allen Bootsklassen konnten sich die Favoriten durchsetzen.
Oksche/Höffgen verteidigen Titel
Das erste Rennen des Tages war das Finale des Frauen-Zweiers ohne Steuerfrau. Hier konnten sich die Vorjahressiegerinnen Sophie Oksche und Alexandra Höffgen schon früh von der Konkurrenz lösen und ihren Vorsprung bis ins Ziel auf zwei Bootslängen ausbauen. Silber ging an Christin Stöhner und Annabel Oertel, Bronze holten Charlotte Körner und Marie-Sophie Zeidler. Wir konnten uns im Rennverlauf immer weiter steigern, hätten aber nicht damit gerechnet, dass es am Ende so deutlich wird, freut sich Alexandra Höffgen über die Titelverteidigung.
Dritter Titel in Folge für Schmidt/Jakschik
Das Finale des Männer-Zweiers ohne Steuermann lief am Ende wie zu erwarten auf das Duell Richard Schmidt/Malte Jakschik und Torben Johannesen/Johannes Weißenfeld hinaus. Die Vorjahressieger Schmidt/Jakschik setzten sich vom Start weg an die Spitze des Feldes und lagen nach 1.000 m eine Bootslänge vor den Verfolgern. 300 m vor dem Ziel zogen Johannesen und Weißenfeld zu einem starken Endspurt an, aber es sollte nicht reichen. Mit einer halben Bootslänge Vorsprung überquerten Schmidt und Jakschik als Erste die Ziellinie - damit gewinnen sie zum dritten Mal in Folge den Deutschen Meistertitel. Wir wissen, dass wir am Anfang schnell sind, das konnten wir auch gut umsetzen. Den Endspurt von Torben und Johannes haben wir gut abgewehrt, so Schmidt, der sich über seinen insgesamt siebten DM-Titel freut. Erstmals wurde den Gewinnern auch der Dr. Claus Heß Gedächtnispreis überreicht.
Disziplintrainer Uwe Bender zeigte sich sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Athleten. Die Abstände sind gering geworden, das hatten wir uns vorgenommen. Im Winter haben wir einige Zweier umbesetzt, das hat sich jetzt ausgezahlt. Es ist nur etwas schade, dass der Wind jetzt so eine Rolle gespielt hat, aber das kann man in einer Outdoor-Sportart nicht verhindern.
Hämmerling neue deutsche Meisterin
Im letzten Jahr gewann Frieda Hämmerling das B-Finale 12 Monate später siegt sie im A-Finale und krönt sich mit dem Deutschen Meistertitel. Unter den Augen der Vorjahressiegerin Annekatrin Thiele, die aufgrund eines Rippenbruches nicht an den Start gehen konnte, unterstrich die Kielerin ihre aktuell starke Form. Nach der 1.000 m Marke konnte sich Hämmerling mit einem starken Zwischenspurt von ihren Gegnerinnen lösen und den Sieg ungefährdet ins Ziel rudern. Michaela Staelberg Dritte im letzten Jahr freut sich über Silber, Bronze geht an Franziska Kampmann. Ich habe in den ersten Rennen gemerkt, dass ich mich zwischen 1.000 und 1.500 m gut absetzen kann. Der Endspurt heute hat Spaß gemacht. Ich wusste, die anderen können mich nicht mehr einholen und deshalb konnte ich es richtig genießen, so Frieda Hämmerling, die in diesem Jahr gerne wieder im Doppelvierer sitzen möchte.
Zeidler krönt seinen harten Weg
Oliver Zeidler ist der neue Deutsche Meister im Männer-Einer. 25 Monate nachdem der ehemalige Leistungsschwimmer zum Rudern wechselte, gewinnt er seine erste Goldmedaille. Nach der verletzungsbedingten Abmeldung von Tim Ole Naske nach dem gestrigen Viertelfinale war es nur noch Stephan Krüger, der Olli Zeidler Paroli bieten konnte. Auf den ersten 1.000 m gelang dies noch gut, doch dann musste auch Krüger den WM-Sechsten von Plovdiv ziehen lassen und das Rennen war entschieden. Mit mehr als zwei Bootslängen Vorsprung überquerte Zeidler als Erster die Ziellinie, Krüger holt Silber, Timo Piontek freut sich über Bronze. Das Rennen ist nach Plan gelaufen. Mit dem Gegenwind war es schon anstrengend, da waren die Arme am Ende fest, erklärt Zeidler. Mein Weg hierher die letzten 25 Monate waren wirklich hart, das ist nun der verdiente Lohn dafür. Jetzt will ich die Olympiaquali im Einer holen, so der 22-Jährige selbstbewusst.
Dräger will in den leichter Doppelzweier
Marie-Louise Dräger hat ihre Ambitionen auf einen Platz im leichten Doppelzweier unterstrichen. Die 38-Jährige konnte sich im Finale des leichten Frauen-Einers auf der zweiten Streckenhälfte von der Konkurrenz lösen und mit etwas mehr als einer Bootslänge Vorsprung gewinnen. Dahinter wurde es noch einmal richtig spannend. Am Ende waren es vier Hundertstel, die Leonie Pieper vor Leonie Pless lag. Ich konnte alles so umsetzen, wie ich mir vorgenommen habe. Auf den letzten 200 m hatte ich etwas Rückenprobleme und bin froh, dass ich den Sieg noch ins Ziel fahren konnte, so Dräger.
Rommelmann freut sich über ersten DM-Titel
Das Finale im leichten Männer-Einer dominierte Jonathan Rommelmann. In Abwesenheit des erkrankten Jason Osborne konnte der Krefelder schon früh eine große Lücke reißen und den Sieg ungefährdet ins Ziel rudern. Dahinter lieferten sich Max Röger und Lucas Schäfer einen spannenden Zweikampf. Am Ende wird es Silber für Röger, Schäfer holt Bronze. Ich bin sehr zufrieden, wie das Rennen gelaufen ist. Es war alles, wie ich vermutet hatte, so Rommelmann, der sich über seinen ersten deutschen Meistertitel freut.
Erstmals wieder ein Finale im leichten Frauen-Zweier ohne
Nach langer Zeit wurde erstmals wieder ein Finale im leichten Frauen-Zweier ohne bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften ausgetragen. Bei nur zwei teilnehmenden Teams gewann das Duo Samantha Nesajda/Cara Pakszies vor Sina Schäfer und Maike Eckert.
Im leichten Männer-Zweier ohne setzten sich Julius Wagner und Henning Sproßmann vor Johannes Neubauer und Benjamin Nelles durch. Bronze sicherten sich Collin Götze und Carsten Dehler.
"Generell haben sich die Favoriten durchgesetzt, es gab keine großen Überraschungen", so der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer. "Die Sportlerinnen und Sportler haben ihre Leistungen aus dem Vortest bestätigt. In Duisburg bei der Internationalen Wedau Regatta im Mai werden wir aber noch einmal etwas probieren."
Der DRV-Vorsitzende Siegfried Kaidel zeigte sich ebenfalls zufrieden. "Trotz der Kälte waren es gute Wettkämpfe. Die Favoriten haben sich durchgesetzt. Jetzt beginnt für die Trainer die Arbeit, die richtigen Kombinationen zu finden."
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