Kanu-Rennsport: Nachwuchsathleten rücken den Olympiasiegern auf die Pelle
Bei der 2. nationalen WM-Qualifikation der DKV-Rennkanuten am zurückliegenden Wochenende in Duisburg machten Sebastian Brendel, Max Rendschmidt, Max Hoff, Nina Krankemann, Steffi Kriegerstein und Lisa Jahn mit Siegleistungen den Start beim Weltcup in knapp drei Wochen in Duisburg perfekt. Darüber hinaus sicherten sich weitere Athleten mit vorderen Platzierungen die Weltcup-Nominierung, darunter im Kajak der Herren auch zwei Junioren-Weltmeister des Jahres 2017.
Im Canadier der Herren setzte sich der dreifache Weltmeister des vergangenen Jahres von Racice Sebastian Brendel (Potsdam) nach seinem 2000m-Sieg bei der 1. Ranglistenregatta diesmal auch über 500 und 1000m durch und untermauerte damit eindrucksvoll seine Spitzenposition in der Mittelstreckenrangliste. Mit Blick auf die internationale Qualifikation beim Weltcup in Duisburg in knapp drei Wochen sagte der zweifache Rio-Olympiasieger: Die Ranglistenrennen waren eine gute Generalprobe für den Weltcup, ich freue mich jetzt auf den Wettkampf in Duisburg. Ich hoffe, dass ich dann erneut eine gute Leistung abliefern kann. Ich lass mich aber auch nicht verrückt machen, sollte es noch nicht von Anfang an hundertprozentig passen. Aus der Saison vergangenes Jahr habe ich gelernt, dass eine gewisse Gelassenheit nicht verkehrt ist. Wenn es zur WM dann so läuft wie im letzten Jahr, wäre ich voll zufrieden.
Über 500m verwies der Potsdamer Peter Kretschmer (Leipzig) und Moritz Adam (Berlin) auf die Plätze und über 1000m erkämpften die C2-Weltmeister Yul Oeltze (Magdeburg) und Peter Kretschmer hinter Brendel die Plätze zwei und drei. Das 200m-Finale entschied Jan Vandrey vor Stefan Kiraj (beide Potsdam) und Nico Pickert (Leipzig) für sich, dennoch sicherte sich Stefan Kiraj Platz eins in der Kurzstreckenrangliste vor Jan Vandrey.
Dichtgedrängte Spitze im Kajak der Herren
Im Kajak der Herren gewann über 500m K4-Weltmeister Max Rendschmidt (Essen) vor Marcus Groß (Berlin) und Felix Frank (Karlsruhe). Über 1000m lieferte er sich einen harten Fight mit seinem Vereinskollegen Max Hoff, den am Ende Max Hoff mit reichlich einer Sekunde Vorsprung für sich entschied. Es war ein schweres Rennen, die Jungs sind echt Klasse gefahren. Ich habe versucht, alles unter Kontrolle zu behalten und dann wie früher hintenraus nochmal loszufahren. Jetzt bin ich happy, wieder dabeizusein, kommentierte der Essener sein Abschneiden. Dritter in dem Rennen wurde mit einer erneut bemerkenswerten Leistung der Juniorenweltmeister von 2017 Jacob Schopf (Berlin). Weltmeister Tom Liebscher (Dresden) war wegen Krankheit nicht am Start. In der Mittelstreckenrangliste belegt Max Rendschmidt Platz eins vor Jacob Schopf, Max Hoff, Marcus Groß und Saeid Fazluola (Karlsruhe).
Über die Sprintdistanz siegte in Abwesenheit der Ranglistenführenden Ronald Rauhe (Potsdam) und Max Lemke (Mannheim-Sandhofen) Timo Haseleu vor Felix König (beide Potsdam) und Dominik Greguric (Mannheim-Sandhofen). In der Kurzstreckenrangliste sicherte sich Felix König Platz eins vor Timo Haseleu.
Bewährte Athletinnen führen die Kajak-Damen an
In den letzten beiden Entscheidungen der Kajak-Damen gewann in Abwesenheit der WM-Silbermedaillengewinnerinnen des Vorjahres Franziska Weber (Potsdam), Tina Dietze (Leipzig) und Sabrina Hering (Hannover) über 500m die U23-Vizeweltmeisterin von 2017 im K4 Nina Krankemann (Magdeburg) vor ihrer Klubkameradin und WM-Bootspartnerin Jasmin Fritz und Katharina Köther (Essen) und über 200m holte sich Steffi Kriegerstein (Dresden) ihren ersten Qualifikationssieg vor Conny Waßmuth (Potsdam) und Caroline Arft (Essen). Die K4-Silbermedaillengewinnerin von Racice übernahm damit die Spitzenposition in der Gesamtrangliste vor Jasmin Fritz (Magdeburg), Melanie Gebhardt (Leipzig), Sarah Brüßler (Karlsruhe) und Conny Waßmuth (Potsdam). Letztere entschied die Kurzstreckenranglistenwertung vor Katharina Köther (Essen) und Saskia Regorius (Potsdam) für sich.
Im Canadier der Damen blieb Lisa Jahn (Berlin) sowohl über 500m als auch über 200m erneut ungeschlagen und erkämpfte sich damit souverän die Weltcup-Nominierung. Sie gewann beide Male vor Annika Loske (Potsdam) und Sophie Koch (Karlsruhe). Das ich hier alle Rennen gewonnen habe ist schön, aber noch nicht das, wo wir hin wollen, meinte die 24-Jährige und fügte hinzu: Ich orientiere mich nicht an den nationalen Ergebnissen, sondern am internationalen Niveau. Und da sind uns die Kanadierinnen zum Beispiel noch fünf Sekunden voraus. Wir haben also noch ein gehöriges Stück Arbeit vor uns, so die Berlinerin.
Für die Weltcup-Mannschaft in Duisburg (25.-27.5.) nominierte Sportler
Kajak Damen:
Franziska Weber (Potsdam)
Conny Waßmuth (Potsdam)
Sabrina Hering (Hannover)
Tina Dietze (Leipzig)
Melanie Gebhardt (Leipzig)
Steffi Kriegerstein (Dresden)
Nina Krankemann (Magdeburg)
Jasmin Fritz (Magdeburg)
Sarah Brüßler (Karlsruhe)
Kajak Herren:
Max Rendschmidt (Essen)
Max Hoff (Essen)
Tom Liebscher (Dresden)
Ronald Rauhe (Potsdam)
Felix König (Potsdam)
Timo Haseleu (Potsdam)
Tamas Gecsö (Potsdam)
Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade)
Max Lemke (Mannheim-Sandhofen)
Marcus Groß (Berlin)
Jacob Schopf (Berlin)
Jakob Thordsen (Hannover)
Saeid Fazluola (Karlsruhe)
Felix Frank (Karlsruhe)
Canadier Herren:
Sebastian Brendel (Potsdam)
Stefan Kiraj (Potsdam)
Jan Vandrey (Potsdam)
Peter Kretschmer (Leipzig)
Yul Oeltze ( Magdeburg)
Michael Müller (Magdeburg)
Conrad Robin Scheibner (Berlin)
Canadier Damen:
Lisa Jahn (Berlin)
Annika Loske (Potsdam)
Ophelia Preller (Potsdam)
Sophie Koch (Karlsruhe)
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